Exklusiv: Die Gewinner des TDC 2015 – Part 4
Der vierte Teil unserer Serie, in der wir exklusiv die Gewinner des Type Directors Club 2015 vorstellen, zu denen kosmische Beispiele, puschelige Amfursands und Microsites gehören, die Schrift auf herrlich andere Art präsentieren.
Bevor die Gewinnerarbeiten des Type Directors Club 2015 im Sommer in New York zu sehen sein werden und anschließend ihre Ausstellungstour rund um die Welt beginnt, stellen wir sie exklusiv vor.
Typografie hat eine neue Stufe der Abstraktion erreicht, ist nicht mehr an statische oder gegenständliche Medien gebunden
sagt Abbot Miller von Pentagram, der in diesem Jahr nicht nur das Corporate Design des TDC gestaltete, sondern mit seiner Passe-Partout-App auch zu den diesjährigen Gewinnern des Wettbewerbs gehört.
Die von ihm entwickelte App stellt acht einminütige Stücke bereit, getanzt von Daniel Ulbricht vom New York City Ballet, die sich auf dem iPad zu über 40 000 verschiedenen Sequenzen mischen lassen.
Von ähnlicher Anmut sind die 16 Microsites, die Wael Morcos, der erst bei Saatchi Beirut arbeitete und heute Senior Designer bei Base New York ist, für die Webfont-Bibliothek von Commercial Type gestaltete. Wunderbar designed führt er auf jeder der Sites vor welche Möglichkeiten das Web bietet, die besonderen Eigenschaften der Schrift zu illustrieren indem er sie zu einem Zugfahrplan-Anzeigentafel werden lässt, einen Wetterreport, Poesie-Generator und vielen anderen Variationen.
Ganz dem Initial hingegen widmete sich die portugiesische Agentur Casa Rex, die es in einer opulenten Poster-Serie aufleben lässt wie einst im Mittelalter, golden, reich verziert und opulent und zeigt, wie es optische Orientierungshilfe ist, Texte strukturiert und zum Bild wird.
Knallbunt sind die 10 Zahlen, die die Typedesignern Marta Cerdà für eine Ausgabe des britischen Magazins Men’s Health entwarf, die die 100 bedeutendsten Gesundheits-Innovationen, die in der Ausgabe vorgestellt wurden, durchnummerieren. Puschelig dazu sind indes die Ampfursands des australischen 3D-Artisten David McLeod, der zur Zeit in New York lebt. Auf der Suche nach alten Dateien entdeckte er zufällig ein Ampersand, das er mal gestaltet hatte, versah es mit verschiedenen Fellen und Haaren – und das Amperfursand war geboren!
Ganz auf Schrift und auf Zahlen setzte das Designstudio Creature aus Seattle und London für den Cider No. 6, der ebenfalls in Seattle gebraut wird. Inspiriert wurden Name und Gestaltung von dem mit der Hand gegrabenem Eisenbahntunnel No. 6 Tunnel in der Sierra Nevada – ein genauso ambitionierten und hartes Projekt wie der Cider sagen die Gestalter. Die satten Farben, die harten Kanten lehnten sie ebenso an historische Eisenbahn-Grafik an wie den metallenen Touch der Oberflächen.
Fons Hickmann hingegen, mit den großartigen Arbeiten seines Studios m23 regelmäßiger TDC-Preisträger, wurde neben dem Katalog- und Plakatdesign für die Schau Analog Mensch Digital, die 2014 im Berliner Direktorenhaus statt fand,für seine packende Plakatserie Kosmische Beispiele ausgezeichnet. Sie begleitete eine Konzertserie des Klangkünstlers Christian Jendreiko in der Düsseldorfer Bergerkirche, wo dieser mit einem weltweit einzigartigem Synthesizer mit Orgel-Spieltisch OR/BIT, eben »12 Kosmische Beispiele« darbot. Die Frage, Wann wird eine Handlung mit einem Musikinstrument zur Kunst?, waren der Ausgangspunkt für Jendreikos Projekt – und für die Gestaltung.
Mehr Gewinnerarbeiten hier: Die Gewinner des TDC 2015 – Teil 1, Die Gewinner des TDC 2015 – Teil 2, Die Gewinner des TDC 2015 – Teil 3
Das könnte dich auch interessieren