Dieses typografische Leitsystem trifft den richtigen Ton
Das Büro Uebele bringt die neuen Räume des Musikzentrums Baden-Württemberg mit einer eigens entwickelten Schrift zum klingen.
Bild: Roland Halbe
Willkommen im Plochinger Musikzentrum Baden-Württemberg. Hier orientieren sich unterschiedliche Bläser-Vereine bei Seminaren, Proben und Tagungen mit einem Leitsystem vom Stuttgarter Büro Uebele.
Eine musikalische Corporate Identity
Nach einer Empfehlung der am Bau beteiligten Architekten setzte sich der Blasmusikverband Baden-Württemberg mit Büro Uebele in Kontakt. Zunächst ging es um die Gestaltung einer neuen visuellen Identität für den Verband und seine Vereine, an dem das Designteam auch aktuell noch arbeitet.
Kurz darauf begannen sie mit dem Entwurf des Leitsystems für das neue Gebäude. Die Corporate Identity stellte Uebele vor eine Herausforderung, denn nicht nur der Verband musste überzeugt werden, sondern auch die Vielzahl der dahinterstehenden Vereine. Das Designteam fand schließlich den gemeinsamen Nenner, der für alle Teile des Blasmusikverbandes steht: Die Musik.
Von der Notation zum Alphabet
»Warum Noten? Nun, ein Musikverband wird nicht von Instrumenten zusammengehalten. Es ist vielmehr die Musik selbst, die alles beseelt. Und die lässt sich dank Notation auch dann vermitteln, wenn sie gerade nicht gespielt wird.«
Als Basis für das Branding entwickelte das Büro Uebele eine eigene Typografie, die als Sinnbild für die Musik fungiert. Aus Noten wurden Buchstaben – Pausen, Spieltechniken und Klangeffekte wurden in Kreise, Quadrate und Linien übersetzt. Inspiriert von den grafischen Formen in Notationen von John Cage, Morton Feldman, György Ligeti und Iannis Xenakis entwickelte das Uebele Team ein eigenes Alphabet. Basis für die Buchstaben ist die Starter von Tobias Hoenow.
Bild: Roland Halbe
Leitsystem mit Pauken und Trompeten
Im neuen Musikzentrum ist die musikalische Typo besonders schön umgesetzt. Besucher:innen werden am Eingang von einem großen Logoschriftzug begrüßt, der durch seine musizierenden Buchstaben als Wort und Bildmarke zugleich fungiert. Im Gebäude ist jeder Schriftzug individuell gestaltet. Die Glyphen variieren je nach Kontext, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen.
Die lauten Formen, Buchstaben und Linien dienen zusätzlich als zur Raumgestaltung in Proben- und Seminarräumen. Hier sind sie großflächig und mit kräftigem Kontrast auf hellem Sichtbeton angebracht und musizieren gemeinsam mit dem Orchester.
Bild: Roland Halbe
Bild: Roland Halbe
Bild: Roland Halbe
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