Ausgelassendes Auf und Ab mit dem neuen Font Politip

Man kann von dem Grafik- und Typedesigner Benoît Bodhuin aus Nantes nicht behaupten, dass er das Experiment scheut.

Ganz im Gegenteil. Er liebt es geradezu, sich ungewöhnliche Vorgaben auszudenken und ihren zu folgen.

Er setzt auf kurvige Ecken, auf elastische Pünktchen, wählt ein Bild im Internet als Ausgangspunkt, balanciert auf Punktvorlagen, lässt sich vom Bauhaus inspirieren, legt es darauf an, den Lesefluss zu stören oder spielt mit Rastern.

Ganz so wie bei seinem neuen Font Politip bei dem er beständig zwischen verschiedenen Rastern hin- und herwechselt und damit spielt, dass etwas aufsteigt und dann wieder hinunterfällt.

Alles eine Frage der Achse

Der Name Politip stammt von der Bezeichnung polytypes, gleich mehrere Arten. Diese sechs sind nach sechs Rastern gezeichnet, die Höhen und Tiefen variieren und in Bewegung geraten lassen, mit der »Schwerelosigkeit« der Typografie jonglieren und sie so weit variieren, dass sie nahezu verrückt spielen, wie Benoît Bodhuin sagt. Schließlich können die Höhen der Buchstaben und Kapitälchen sehr unterschiedlich sein.

Denn letztlich variieren sie gleich in drei Achsen, in der Schwere, Breite und zudem in der Vertikalen und denkt man das weiter, entsprechen diese drei Variationen metaphorisch den drei Dimensionen unseres Raumes.

Es war natürlich klar, dass Benoît Bodhuin auch bei seiner neuen Schrift einen bestimmten Bezugspunkt im Kopf hatte.

Und vor allem schafft er einmal mehr neue Regeln und neue Beziehungen zwischen Buchstaben – und gleichzeitig eine Ausgelassenheit, die immer wieder auch durch seine Freude am Experiment entsteht.

Variabler Font mit drei Achsen:
Weight: Thin, light, regular, medium, bold, black and heavy
Width: Normal, semicond, cond, extrayons and ultracond
Height: A, B, C, D, E und F
Opentype Features: locl subs sinf sups numr dnom frac ordn lnum onum salt ss01 calt