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Welche Farbe hat ein Shrimp?

Bei dem iOS-Game colorwiz der Digitalagentur Pushh mischt man Farben wie früher im Malkasten, um den richtigen Ton zu treffen. Macht süchtig!

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Aus welchen Farben setzt sich dieser Ton zusammen? Um diese Frage geht es bei colorwiz – und sie lässt einen manchmal fast verzweifeln. So, wie es sich für ein gutes Game gehört.

Die Levels bestehen aus verschiedenen Themenwelten – von Obst und Gemüse über Tiere bis hin zu Landschaften. Dabei steigen die Zahl der zu mischenden Farben und die Kombinationsmöglichkeiten. Die App gibts kostenlos im App Store, für zusätzliche Levels und Hints muss man dann zahlen.

Ausgedacht, konzipiert und umgesetzt hat es die Hamburger Digitalagentur Pushh – teils als Fingerübung, teils als Vorzeigeprojekt und auch einfach aus Spaß an der Sache. Wir sprachen mit den Machern über die Umsetzung und technische Herausforderungen.

PAGE: Wie kamt ihr auf die Idee für das Spiel?
Pushh: Innovationen leben vom Trial & Error. Genauso wie wir unsere Kunden ermuntern, Neues auszuprobieren, gehen auch wir gerne innovative Wege. Sowohl in der Technik als auch in der Benutzerführung, die viel mit Spielen zu tun hat. Und mit Farben und ihrer Bedeutung beschäftigen wir uns als Agentur für digitales Konsumverhalten die ganze Zeit: als Ausdruck von Marken-Persönlichkeit im Netz oder als Element der User Experience. Wer sich wie wir viel mit Smartphones und Mobile beschäftigt, für den liegt es nahe, auch über Spiele nachzudenken. Bei colorwiz kam beides zusammen. Die Grundidee hatte dann unser CEO Marc Schwieger.

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Wie habt ihr es umgesetzt?
Die Spielidee ist ganz einfach: mische eine Ziel-Farbe aus einer Palette von vorgegebenen Farben. Wichtig war es, eine visuelle Form dafür zu finden und am Gameplay zu arbeiten. Wir haben viel ausprobiert und auch wieder verworfen. Interessant dabei:

Farben sind zwar überall und selbstverständlich, aber bleiben dennoch abstrakt.

Man sieht ja nie »Gelb«, sondern eine gelbe Zitrone oder ein gelbes Logo. Wir haben dann die Farb-Cluster entwickelt, die aus der echten Welt kommen. Also Farben von Tieren, aus der Fashion-Szene oder Farbpaletten von berühmten Malern. Dadurch ist das Gameplay konkreter geworden, und die einzelnen Level sind intuitiv verständlich. Das Spiel läuft auf allen iOS Geräten die iOS 7 oder höher unterstützen und nutzt Gamecenter.

Wo lagen Herausforderungen und Besonderheiten?
Eine der größten Herausforderungen war der Wechsel von der additiven zur subtraktiven Farbmischung. Denn wir wollten ja den Effekt haben, den wir alle noch vom Tuschkasten kennen: da wird aus Blau und Gelb eben Grün. Das ist bei der Farbdarstellung auf Screens normalerweise nicht der Fall, hier läuft alles über die additive Farbmischung. Dort setzt sich Gelb aus Rot und Grün zusammen.

Wir mussten dazu auf das mathematische Modell zweier Mathematiker aus den 30er Jahren zurückgreifen.

Kubelka/Munk sind sozusagen die mathematischen Paten von colorwiz. Beim Mischen echter Farbpigmente kommt es stark auf die jeweiligen Absorptions- bzw. Reflektivitätseigenschaften an. Auch die Streuung von Licht im Material hat Einfluss auf den letztendlichen Farbeindruck. Das Modell von Kubelka und Munk versucht diese Faktoren zu berücksichtigen und liefert ein erstaunlich realistisches Ergebnis. Es ist theoretisch sogar möglich echte Pigmente spektroskopisch zu vermessen und dies in das Modell einfließen zu lassen.

Was wollt ihr damit erreichen?
Wir möchten unsere Leidenschaft für digitale Möglichkeiten auf spielerische Weise mit möglichst vielen Leuten teilen und dabei etwas über mobile UX und die Mechaniken des Mobile Gamings lernen. Denn Apps und die mobile Experience werden für Marken noch wichtiger, weil immer mehr Menschen immer mehr Zeit mit dem Smartphone verbringen.

Auf das iPhone meiner Kunden komme ich aber nur mit guten Ideen und einem überzeugenden Angebot.

Die Entscheidung für oder gegen eine Marke/App fällt oft aus ganz einfachen Faktoren wie dem Speicherplatz: Lösche ich private Fotos oder die App eines Food-Herstellers? Und dann muss das Ganze auch noch den Markenkern treffen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die man Menschen, Marken und Technik verstehen muss. So gesehen ist colorwiz auch als Showcase gedacht. Als Ausdruck der drei Maxime, die bei PUSHH für alle unsere Projekte gelten: emotional überzeugend, sozial involvierend und technisch faszinierend.

Und wie geht es jetzt weiter?
Wir werden jetzt erst einmal schauen, wie colorwiz angenommen wird, wie das In-App-Purchasing funktioniert und welches Feedback wir so bekommen. Allgemein können wir uns vorstellen, weitere Spiele zu entwickeln, die wiederum mit den fundamentalen Elementen von Kommunikation zu tun habe. Sprache, Schrift und Buchstaben wären ein interessantes Feld.

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