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Neue Möglichkeiten beim Direktplattendruck

Wie funktioniert der neue hochauflösende Direktplattendruck? René Wynands berichtet, welche Erfahrungen sein Büro Oktober Design damit bei der Gestaltung einer Ausstellung in der Dortmunder Zeche Zollern machte. 

Wie funktioniert der neue hochauflösende Direktplattendruck? René Wynands berichtet, welche Erfahrungen sein Büro Oktober Design damit bei der Gestaltung einer Ausstellung in der Dortmunder Zeche Zollern machte. 

 

Seit über einem Jahr sind René Wynands und Silke Löhmann vom Bochumer Büro Oktober Design in der Zeche Zollern beschäftigt – einem Kleinod des Historismus mit berühmter Jugendstil-Stahlfachwerksmaschinenhalle. Erst schufen sie die gesamte Ausstellungsarchitektur und -gestaltung der Schau »Über Unterwelten«, dann gestalteten sie eine Dauerausstellung über die Zeche Zollern selbst. Bei letzterer arbeiteten sie mit einem neuen Druckverfahren: Sie liessen Text und Bild direkt aus einer einzigen Druckvorlage auf die Ausstellungswände drucken. René Wynands erklärt, wie der neue Direktplattendruck funktioniert und wie gut er ist.

 

»Bisher war der Plattendirektdruck eher eine Technik fürs Grobe (und für den Außenbereich). Durch eine neue Maschinengeneration ist es inzwischen möglich, nahezu Offset-Druck-Qualität direkt auf harte, starre Materialien (z. B. Holzplatten) zu drucken. Und das sogar in negativ, also mit weißer Farbe auf dunklem Grund. Selbst 6pt-Schriften sind noch gut lesbar.

Diese Technik haben wir uns für die Nachbarausstellung, die direkt neben der Unterwelten-Ausstellung steht, zunutze gemacht. Wir bedrucken schwarze MDF-Platten direkt, in einem Druckvorgang mit Texten und Bildern. Mit dem bisher üblichen Verfahren wurden die Bilder auf Folie oder Papier gedruckt und schließlich auf die Ausstellungswand aufkaschiert, während die Texte per Siebdruck auf die Wände kamen. Mit dem neuen Verfahren wird jetzt der komplette Inhalt direkt auf die Wand gedruckt: Bilder werden weiß unterlegt und dann, im gleichen Druckvorgang, farbig aufgedruckt. Der Text wird direkt weiß gedruckt. Für uns heißt das, dass wir den kompletten Inhalt einer (z. B. drei Meter langen Wand) in einem Layout in InDesign anlegen und dem Drucker dann eine PDF-Datei für die gesamte Wand übermitteln. So als wäre die Wand eine Seite in einem Buch.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass wir das Layout perfekt am Rechner austüfteln können und es ohne Abweichungen so gedruckt wird. Der noch wesentlichere Vorteil besteht aber darin, dass die so bedruckten Wände absolut widerstandsfähig sind. Deshalb nutzen wir diese Technik auch für eine Dauerausstellung, die ca. 10 Jahre lang stehen soll.

Ich weiß nicht, ob andere Ausstellungsgestalter diese Technik auch schon einsetzen. Wir haben es zum ersten Mal gemacht, weil uns die Druckqualität erst jetzt zufrieden stellt. Es gibt auch noch nicht so viele Druck-Dienstleister, die in die neuen Maschinen investiert haben. Bei der Ausschreibung wurden uns auch viele Plattendirektdrucke in der alten Qualität vorgelegt, bei der die Schrift unscharf, das Weiß nicht deckend und die Bilder streifig und kontrastarm waren. Der Drucker, mit dem wir das Projekt umsetzen, ist übrigens Reklame Wilden in Bochum.«

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Making-of: Gedruckte Lautsprecher von der TU Chemnitz

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