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»Kollaboration ist immer wieder ein Lernprozess«

Die vier Klass-Designerinnen sind gerade dabei, ihre Studiokultur in die verstärkt virtuelle Zusammenarbeit zu übertragen. Wie es gelingt und welche Tools ihnen dabei helfen

Großer Arbeitsraum von Designbüro KLASS, in dem vier Designerinnen arbeiten
Für die Designerinnenvon Büro Klass war ihr Studio in Altona schon immer mehr als nur ein Arbeitsplatz. Gemeinsame Rituale wie kleine Events sollen nun digital weiterbestehen

Ana Laura Campos, Sonja Steven und Kerstin und Sarah Tolpeit kennen sich seit ihrem Typografie/Gra­fik-Masterstudium an der HFBK Hamburg. Nach ihrem Abschluss gründeten sie 2013 Klass – Büro für Gestaltung und bezogen ein eigenes Studio, zuerst im früheren Finanzamt Hamburg-Altona, dann einen großen, hellen Raum in einer ehemaligen Druckerei. Hier, zwischen Archiv­schrän­ken und Farb­resten an der Fensterbank, arbeitet das Team an vier Tischen mit Laptops und mehreren großen Bildschirmen. Es gibt eine kleine Küchenzeile mit Esstisch und einen Balkon, den sie sich mit anderen Büros auf der Etage teilen. »Früher hatten wir mehrmals in der Wo­che Kundenbesuche, und für große Projekte haben wir uns Studierende und Freelancer:innen als Unterstützung dazugeholt. Außerdem gab es immer wieder Events mit befreundeten Kreativen – aber Corona hat neue Prozesse in Bewegung gesetzt«, berichtet Sarah Tolpeit.

Klass – Büro für Gestaltung Hamburg
Zusammenarbeit hybrid in Studio, Homeoffice und unterwegs
Teamgröße 4
Kollaborationstools Zoom, E-Mail, pCloud und Figma

Während der Lockdowns entstand bei ihr der Wunsch, mit ihrer Frau Kers­tin zurück in die Heimat Südtirol zu ziehen – nicht sofort, aber auf lange Sicht. Zurzeit befindet sich Klass daher in einer Übergangs- und Lernphase, für die sie sich Zeit lassen wollen, um als Team weiterhin gut eingespielt zu bleiben. »Wir probieren schon immer viel aus, Homeoffice-Tage oder mo­biles Arbeiten. Aber wir haben nie bewusst re­flek­tiert, wie wir unsere verteilte Zusammenarbeit gestalten wollen«, sagt Sonja Steven. Im letzten Jahr suchten sich die vier Sylke Jehna als Coach, um einen Prozess dafür zu entwickeln. »Ihr wichtigster Rat war, dass wir uns in der digitalen Umgebung Zeit für gemeinsame Rituale und persönliche Gespräche neh­­men sollen«, so Ana Laura Campos.

Remote Tools: Arbeitsprozesse ins Digitale verlagern

Die ursprünglichen Arbeitsprozesse ins Digitale zu verlagern war hingegen kein Problem: »An den meis­ten Projekten arbeiten wir im Zweierteam, gern auch zusammen an einem Rechner und schieben zu­sammen am Entwurf herum. Wenn wir im Büro sind, schauen wir zwischendurch mal, woran die anderen arbeiten, nehmen verschiedene Plätze, Perspektiven und Rollen im Prozess ein«, erklärt Kerstin Tolpeit. Für die Kommunikation nutzen sie inzwischen über­wie­gend E-Mails und Videocalls mit geteilten Bild­schir­men, für Ideenfindung und Prototyping Figma und als Projekt Organisation ein online Kanban-Board. Der Datenaustausch läuft nicht via Adobe-Cloud, sondern über ihren DSGVO-konfor­men Server in der pCloud. »Wir haben eine Cloudlösung gesucht, auf der wir eine ordentliche Datenstruktur aufbauen können, die uns geteilte Ordner und gemeinsamen Zugriff auf Dateien erlaubt«, sagt Ana Laura Campos. Auf Wunsch übernimmt pCloud sogar die automatische Dateiversionierung.

Worauf es bei Kollaboration ankommt

Was die vier Frauen neben der gemeinsamen Arbeit für Verlage und Kultureinrichtungen stark verbindet, ist ihr jährliches freies Projekt, das sie auch in Zukunft unbedingt beibehalten wollen. Der limitierte Riso-Kalender mit jährlich wechselnder Thematik ist ihr gemeinsames Baby – und ein unend­liches Experimentierfeld. »Kollaboration ist immer wieder ein neuer Lernprozess: Anfangs haben wir nur zu viert an den Kalendern gearbeitet. Für den aktuel­len Jahrgang haben wir sehr viele spannende Leute mit ins Boot geholt und all unsere unterschiedli­chen Herangehensweisen eingebracht«, so Kerstin Tol­peit. Und so ist eines ihrer wichtigsten Tools ein ordentlich geführter, geteilter Kalender mit allen Urlauben und Terminen: »Wer kommt wann wohin?« Spätes­tens bei Veranstaltungen wie dem Typostammtisch (am 15. Juni 2023) Hamburg treffen sie dann wieder zusammen.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hi Christopher, Danke für die Nachfrage.
    Wir haben zwei synchronisierte Google Kalender (einen für Job-Termine und einen für Urlaub und An- und Abwesenheit) und die benutzen wir dann in der Mac “Kalender” App auf dem Desktop oder mobil.

    Lg,
    Sarah

  2. Ja, ich meine es ist Outlook. Habe bei dieser Recherche noch ein etwas komplexeres Tool kennengelernt: Calendly übernimmt die Terminplanung und verschickt die E-Mails drum herum, vorausgesetzt man verknüpft seinen Google- oder MSFT-Kalender.

  3. Beim wichtigsten Tool, dem Kalender wird leider nicht verraten welches Produkt genutzt wird.
    Ist das ganz banal Outlook oder hat Klass da was besseres gefunden? Danke

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