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How-To: Hochwertige Renderings in 3dsMax

Worauf es bei den Renderings für das Interieurdesign und die digitale 360°-Experince für den Beiersdorf Campus ankam, erklärt Tim Leßmann, Design Director bei der Ippolito Fleitz Group.

Beiersdorf Campus Ippolito Fleitz Realistische und ästhetisch ansprechende Visualisierungen sind in der Architektur, Innenarchitektur und im Produktdesign weit verbreitet. Sie helfen Designer:innen und Auftraggeber:innen sowie zukünftigen Nutzerinnen beim Prototypsieren und Testen.

Um hochwertiger Renderings zu erstellen, muss man sorgfältig planen und zahlreiche Faktoren berücksichtigen, die das endgültige Ergebnis maßgeblich beeinflussen. Für Beiersdorf haben wir die Räume in Autodesk 3dsMax modelliert und anschließend mit der leistungsstarken Render- Engine Corona in 3dsMax gerendert.

1.Kameraeinstellung

Ein entscheidender Aspekt bei der Erstellung hochwertiger Renderings ist die Wahl der richtigen Kameraperspektive. Diese bestimmt, wie der Innenraum oder das Objekt im Bild dargestellt werden und wie Betrachter:innen die räumliche Tiefe wahrnehmen.

Beiersdorf Campus Ippolito Fleitz Kamera

Eine gut gewählte Kameraperspektive kann die wichtigsten Elemente einer Szene hervorheben und den Betrachter in das Bild hineinziehen. Durch das Experimentieren mit verschiedenen Kameraeinstellungen lässt sich eine Komposition finden, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist.

2. Farbe und Material

Neben der Kameraperspektive spielen Farbe, Material, Licht und Kontrast eine zentrale Rolle im Rendering- Prozess. Die Farben müssen harmonisch aufeinander abgestimmt sein, um die gewünschte Stimmung im Bild zu erzeugen.

Beiersdorf Campus Ippolito Fleitz Farbe

Materialien sollten realistisch wirken, wobei auf die korrekte Darstellung von Reflexion, Glanz und Textur geachtet werden muss. Diese Materialien verleihen dem Bild Tiefe und Realismus, indem sie die Oberflächenbeschaffenheit der Objekte in der Szene genau wiedergeben.

3. Licht und Kontrast

Licht ist ein weiterer Schlüsselfaktor, der das Erscheinungsbild eines Renderings maßgeblich beeinflusst. Die richtige Beleuchtung kann den Unterschied zwischen einem flachen, unattraktiven Bild und einer dynamischen, lebendigen Darstellung ausmachen. Durch die gezielte Platzierung von Lichtquellen und die Anpassung ihrer Intensität und Farbe lässt sich die Atmosphäre der Szene steuern.

Beiersdorf Campus Ippolito Fleitz Licht und Kontrast

Kontrast ist ebenfalls ein wichtiges Element, das die visuelle Wirkung eines Renderings verstärken kann. Ein gut abgestimmter Kontrast sorgt für Klarheit und Tiefe im Bild, indem er die Unterschiede zwischen hellen und dunklen Bereichen hervorhebt. Dies kann dazu beitragen, bestimmte Details hervorzuheben und das Gesamtbild lebendiger wirken zu lassen.

4. Materialerstellung

Die Materialerstellung ist ein zentrales Element bei der Erstellung hochwertiger Renderings und hat einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung und Atmosphäre eines Raumes. Teppiche, Textilien, Glas und Holz sind nur einige Beispiele für Materialien, deren realistische Darstellung das Endergebnis maßgeblich beeinflusst.

Beiersdorf Campus Ippolito Fleitz Material

Durch eine sorgfältige Materialwahl und – konfiguration können Innenräume in Renderings nicht nur visuell ansprechend, sondern auch atmosphärisch überzeugend gestaltet werden.

PAGE N° 02 2024

Material Turn im Design ++ Trend: Title Design ++ Diskussion: Diversity in Agenturen ++ AI Art jenseits von Hollywood-Marvel-Realismus ++ Case: Beiersdorf Campus ++ Nachhaltiges Messedesign ++ Q&A: Mònica Losada ++ Step by Step: Digital Art per 3D-Druck ++ Ratgeber: Digitale Veredelungen ++ 3D-Material-Ressourcen ++ ENGLISH SPECIAL Rob Duncan

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5. Teppiche

Teppiche spielen eine wesentliche Rolle in der Raumgestaltung, da sie nicht nur visuelle, sondern auch haptische Qualitäten haben. Im Renderingprozess ist es entscheidend, die Struktur und Beschaffenheit des Teppichs realistisch darzustellen. Ein gut definiertes Teppichmaterial, das die feine Struktur von Fasern und deren Lichtreflexionen einfängt, trägt wesentlich zur Erzeugung einer behaglichen Atmosphäre bei. Ein weicher, flauschiger Teppich kann Wärme und Komfort vermitteln, während ein glatter, dünner Teppich eher für Eleganz und Schlichtheit steht. Die richtige Materialwahl und – konfiguration beeinflusst daher, wie der Betrachter den Raum wahrnimmt.

6. Textilien

Textilien, wie Vorhänge und Polster, bringen Vielfalt und Detailreichtum in einen Raum. Die realistische Darstellung von Textilien im Rendering erfordert eine genaue Einstellung von Eigenschaften wie Transparenz, Glanz und Bump- Mapping, um Falten, Lichtdurchlässigkeit und Stoffstrukturen korrekt wiederzugeben.

Beiersdorf Campus Ippolito Fleitz Textilien

Unterschiedliche Stoffarten, wie Samt, Leinen oder Seide, erzeugen je nach Einsatzbereich unterschiedliche Stimmungen: Während schwere, dunkle Textilien oft eine luxuriöse und intime Atmosphäre schaffen, vermitteln leichte, helle Stoffe Frische und Leichtigkeit. Textilien können den Raum entweder dominieren oder dezent ergänzen, je nachdem, wie sie materialtechnisch umgesetzt werden.

7. Glas

Glas ist ein Material, das in Renderings besondere Aufmerksamkeit erfordert, da es komplexe Lichtreflexionen und – brechungen aufweist. Die realistische Darstellung von Glas kann einem Rendering Tiefe und Dynamik verleihen, insbesondere durch seine Transparenz und Spiegelungseffekte. In der Innenraumgestaltung kann Glas Offenheit und Eleganz ausstrahlen, besonders in Form von Fenstern, Tischen oder Dekorelementen.

Beiersdorf Campus Ippolito Fleitz

Ein korrekt konfiguriertes Glasmaterial sorgt dafür, dass Licht auf natürliche Weise durch den Raum geleitet wird und gleichzeitig Reflexionen und Schatten akkurat dargestellt werden. Dies trägt maßgeblich dazu bei, eine helle und luftige Atmosphäre zu erzeugen.


Tim LessmannTim Leßmann begann seine berufliche Karriere 2005 als Praktikant bei der Ippolito Fleitz Group. Er gehört daher zu unseren langjährigen und erfahrensten Innenarchitekten. Im Laufe der Jahre hat er sich kontinuierlich weiterentwickelt und ist zum Design Director aufgestiegen.

In dieser Position ist Tim verantwortlich für das konzeptionelle Design bis zur fertigen Entwurfsphase. Einer seiner Schwerpunkte der strategischen Designentwicklung liegt in der 3D-Planung und der Erstellung hochwertiger Visualisierungen. Tim hat in seiner Karriere an über 300 Projekten gearbeitet. Viele dieser Projekte wurden mit Designpreisen ausgezeichnet.

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