Was steht da auf dem Sockel?
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ie Agentur Julia gestaltete Auftritt und Ausstellung zum legendären »Fourth Plinth«, dem leeren Denkmal-Sockel am Trafalgar Square.
Einst sollte eigentlich ein Reiterbild William IV. auf dem vierten Sockel am berühmten Londoner Trafalgar Square stehen. So hatte es der Baumeister Sir Charles Barry 1841 eigentlich geplant. Doch dann ging das Geld aus, der Sockel bliebt leer – bis die Royal Society of Arts 1999 ein Kunstprojekt initiierte und dort seither – und begleitet von hitzigen öffentlichen Diskussionen – zeitgenössische Skulpturen zu sehen sind.
In der Ausstellung »Fourth Plinth: Contemporary Monument« im Londoner Institute of Contemporary Arts sind jetzt alle 21 Skulpturen zu sehen, die für den vierten Sockel vorgeschlagen wurden – und die Londoner Agentur Julia (hier im PAGE Porträt) hat die Gestaltung der Kommunikation übernommen und gleichzeitig ihre erste Ausstellung konzipiert.
Mit spärlichem Licht werden die Arbeiten von Antony Gromley, Tracey Emin, Sarah Lucas und vielen anderen in der Ausstellung beleuchtet und in einer bausteinförmigen Umgebung gezeigt, die die verschiedenen Höhenlevel und Treppen des Trafalgar Square nachbildet, ganz so wie die auf Gehrung geschnittenen MDF-Platten.
In Abgrenzung davon sind Zeitungsartikel und anderen Diskussionsbeiträge, die die Bespielung des »Fourth Plinth« seit Anbeginn begleiten, inszeniert – in einem Block, in den man sich zurückziehen und sie in Ruhe lesen kann.
Die grafische Gestaltung der Broschüre (s. Bildergalerie) und anderer Kommunikationsmittel lehnt sich an den stilisierten 45°-Winkel der Ausstellung an, der den direkten Blick auf den Sockel imitiert und auch für die Architektur um den Trafalgar Square herum stehen kann.
Dort thront auf dem »Fourth Plinth« und das gesamte 2013 über der blaue »Hahn/Cock« der Essener Bildhauerin Katharina Fritsch.
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