BA-Projekt zu Design in der Clubkultur und queerer Sichtbarkeit
Für seine Abschlussarbeit setzte sich Dane Kowachek mit Berlins bunter Technoszene auseinander und gestaltete ein Archiv, das gender-fluides Designen unterstützt – inklusive szeniger Identity.
Dane Kowachek wollte ein Tool für Clubbesucher:innen und Designaffine schaffen, vor allem auch eine Quelle für Designer:innen, die an gender-fluiden Erscheinungsbildern arbeiten. Radikale3K (kurz R3) ist der Titel seines Archiventwurfs mit szeniger Identity. R3 ist unter anderem als Clubhistorie- und Logo-Schatzkammer sowie ein (Design-)Community-Angebot angedacht, entstanden im Rahmen seines Bachelor-Studienabschlusses in Kommunikationsdesign an der University Europe of Applied Sciences Berlin.
Aus der Recherche zu visuellen Repräsentationen Berliner Clubkultur zwischen 1980 bis 2022 kristallisierten sich die inhaltlichen und ästhetischen Grundpfeiler für das digitale Archiv, das er als App- und Website-Prototypen inklusive Visual Identity entwickelte. Dazu gestaltete er eine eigene Schrift, aus der die Wort- und Bildmarke hervorgingen. Auffällige geometrische Formen lagen für ihn nahe, mit diesen spielte er besonders bei der Entwicklung der R3-Type – seine erste und eine spannende Schrift. Animiert mit Blender und AdobeXD und neben bunten Formen, verkörpert sie wie das gesamte Branding »die Energie der Musik und fängt die blinkenden Lichter der Clubszene und die leuchtenden Decks der DJs ein«, erläutert der Designer.
Diverse Szene divers designen
»Der Name Radikale3K spiegelt die radikale Natur Berlins und ihren Ruf als eine der inklusivsten und diversesten Communitys der Welt«, so Dane Kowachek. Die Zahl 3000 erinnert zudem an bekannte Veranstaltungsreihen der Technoszene, deren häufig futuristische Ästhetiken er entsprechend integrieren wollte. Inspiriert vom Queering-Design-Ansatz, war es ihm ein Anliegen, gender-fluide Gestaltung zu zeigen und selbst repräsentativ Designverantwortung zu übernehmen. Denn: Auch die Designwelt ist zum Großteil binär-heteronormativ geprägt und dies hat Einfluss auf Sichtbarkeit vielfältigerer Lebenswelten.
Mit Dane Kowacheks Arbeit ist der Grundstein für eine wichtige Sammlung gelegt und sein Umgang mit den Szeneästhetiken fördert wertschätzend Sichtbarkeit queeren Designs.
Nach Lebensstationen als Business Manager und Fußballer in den USA und nun nach dem Abschluss seines Kommunikationsdesign-Studiums zu Beginn des Jahres, möchte Dane Kowachek langfristig in Berlin durchstarten und mit Design etwas bewegen. Er ist Produktdesigner mit einer Leidenschaft für Branding und visuelles Storytelling.
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