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Tamschick Media+Space inszenieren mediales Raumtheater

Leben und Lieben im römischen Trier: In aufwendig projizierten Filmsequenzen, mit Musik, Sprache und weit entfernt von trockener Wissensvermittlung führt das Raumtheater »Im Reich der Schatten« in die Vergangenheit.


Leben und Lieben im römischen Trier: In aufwendig projizierten Filmsequenzen und weit entfernt von trockener Wissensvermittlung führt das Raumtheater »Im Reich der Schatten« in die Vergangenheit.

Ein Projekt von großen Ausmaßen: Auf 965.000€ belief sich das Gesamtbudget für Im Reich der Schatten, von der Europäischen Union und dem Land Rheinland-Pfalz kofinanziert – und entstanden ist ein spektakuläres Format der Wissensvermittlung.

45 Minuten lang wird der Zuschauer durch die »Neumagener Gräberstraße« des Rheinischen Landesmuseums Trier mit seinen meterhohen römischen Grabmälern aus dem 2./3. Jahrhundert »geführt«: In Form eines visuellen Hörspiels, gesprochen von »Stromberg« Christoph Maria Herbst und Peter Striebeck, die gemeinsam die Unterwelt bereisen – und inszeniert mit Elementen aus Kino, Theater und Trickfilm, die sich in 360°-Rundum-Projektion dynamisch durch den Raum und über die Grabmäler hinweg bewegen.

Ausgehend von den berühmten Grabmalen wurde eine Geschichte in fünf Episoden geschrieben und alle Skizzen dazu zunächst per Hand ausgeführt. Sie waren die Grundlage für die Künstler und Trickfilmer, um dreidimensionale Bilder anzufertigen – und zwar bewusst keine Computersimulationen sondern »lebendige Malereien«, von der römischen Freskenmalerei inspiriert. Mit Hilfe von 15 Projektoren und 19 Schallquellen wird der Besucher an jeder Stelle des Raumes in das virtuelle Bühnenbild integriert.

Szenen, die auf den Grabsteinen zu sehen sind, gehen auf die Wand über. Eber laufen um einen herum, seltsame Wesen schwimmen durch eine Unterwasserwelt, ein Pferd reitet heran, ein Löwe springt von Wand zu Wand und plötzlich wächst ein Wald um einen herum. Und das alles in der Ästhetik von Reliefmalerei und weit entfernt von dem cleanen Charakter digitaler Entwürfe. Der Zuschauer muss sich bewegen, der Handlung folgen, die sich in ein Gastmahl mit Wein, Weib und Gesang in Farben, Dramaturgie und Musik steigert – bis der Regen kommt und aus der Unterwelt wieder in die irdische führt.

Ein beeindruckendes Erlebnis, dessen Inszenierung von den Archäologen und Historikern des Museums intensiv begleitet wurde und die alten Römer in neuem Licht zeigt. Konzept, Creative Direction und Regie stammen von Tamschick MEDIA+SPACE, die Animationen realisierte das Studio Talking Animals, den Sound BLUWI Music & Sounddesign.

Szenen aus dem Raumtheater, Fotos: Thomas Zühmer

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