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So sieht Jung von Matts erste Kampagne für die CDU aus

»Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben«: Eigentlich wollte Jung von Matt nicht für die Politik arbeiten, jetzt hat die Agentur ihre erste Wahlkampfkampagne für die CDU entwickelt. Und diese wurde mit Spannung erwartet.

Es ist für eine Agentur nicht unproblematisch für eine bestimmte Partei zu arbeiten. Nicht nur kann der Eindruck entstehen, dass die politische Meinung der Agentur sich mit derjenigen deckt, der sie versucht, zum Wahlsieg zu verhelfen. Auch eine Niederlage könnte sich auf das Image der Agentur auswirken.

Aus diesen und sicherlich noch viel mehr anderen Gründen wurde in den Agenturräumen von Jung von Matt sicherlich heiß diskutiert, ob man den Auftrag der CDU annimmt, deren Wahlkampfkampagne zu entwickeln. Ganz zu schweigen davon, dass die Agentur eigentlich nie für die Politik arbeiten wollte.

Tat es dann aber dennoch als der österreichische Grüne Alexander van Bellen im letzten Jahr gegen den rechtspopulistischen Norbert Hofer antrat. Und das schließlich mit Erfolg.

Angela Merkel hatte Jung von Matt zuvor schon Mal in einer ihrer so berühmten wie frechen Sixt-Mietwagen-Kampagnen inszeniert: mit wildem, hochstehenden Haar und dem Spruch »Lust auf eine neue Frisur? Mieten Sie ein Cabrio.«

Die Kanzlerin scheint Humor zu haben, ausgerechnet diese Agentur zu verpflichten. Und was dabei entstand, hat CDU-Generalsekretär Peter Tauber jetzt in Berlin vorgestellt: sechs Plakate – und erstmals für den finalen Bundeswahlkampf auch ein Plakat zu Europa.

»Wir wollen Europa nicht den Populisten überlassen«, hieß es in der Pressekonferenz von Seiten der CDU.

Arbeitete Jung von Matt mit den Farben Schwarz, Rot, Gold/Gelb und schafft mit ihnen dynamische, abstrakte und kunstvolle Hintergründe in denen die Deutschlandfarben (und das Land selbst?) sich immer wieder neu zusammenfügen, setzte es ansonsten ganz auf die Bundeskanzlerin selbst und auf Slogan wie »Für mehr Respekt vor Familien«, »Für eine starke Wirtschaft und sichere Arbeit«, »Für Sicherheit und Ordnung« und »Europa stärken heißt Deutschland stärken«.

Allen hört man die typische Merkel-Sprache an. Vor allem dem Claim, der im Mittelpunkt der Kampagne steht: »Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben« lauter dieser, ist so schlicht wie emotional und omnipotent und hofft auf die Durchschlagskraft eines »Yes we can« oder »Make America great again«.

Sechs Wochen vor der Bundestagswahl am 24. September werden die Plakate in einer Auflage von 300.000 Stück in ganz Deutschland zu sehen sein.

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Bild: CDU Deutschlands; Kreation und Gestaltung: Jung von Matt/UBG
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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Die Gestaltung erinnert sehr an den Polygonwahnsinn der Bundeswehr.

  2. “Die Kanzlerin scheint Humor zu haben, ausgerechnet diese Agentur zu verpflichten. ”

    Andersrum: Diese ehemals kreative Agentur scheint Humor zu haben, so einen unkreativen, langweiligen Auftritt hinzulegen.

  3. Mich beeindrucken vor allem die Photoshop-Skills – siehe rechts oben bei den Haaren von Frau Merkel. Hihi.

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