Schnell noch diese temporäre Website anschauen!
Die Portfolio-Site des Designstudios Johnston / Kingston wartet mit allerlei spannenden, trickreichen Hintergedanken auf.
Ivan Weiss und Michael Kryenbühl arbeiten unter »Decknamen« – ihr Designstudio mit Sitz in Bern und Luzern haben sie Johnson / Kingston genannt. Das Identitäts-Versteckspiel setzen sie auf ihrer Website fort und laden zu detektivischen Überlegungen ein.
Auf www.johnsonkingston.ch empfangen den Besucher nämlich nicht etwa Fotos der beiden Gestalter, sondern immer wieder Bilder anderer Menschen, dazu gibt’s Linien und Prozentzahlen. Der digital bewanderte User von heute weiß, dass da eine Gesichtserkennung am Werk sein muss. Überprüft diese bei jedem Bild etwa die Ähnlichkeit mit den zunächst ja mysteriösen Johnson und Kingston?
So ist es, und die Grafiker (wir verraten, dass sie nebenbei Professoren für Gestaltung mit digitalen und vernetzten Medien an der HfG Karlsruhe sind) arbeiten hierfür mit dem Face-Recognition-Algorithmus Face++. Die Personenfotos sind wiederum AI-generiert von thispersondoesnotexist.com.
»Ein chinesischer Algorithmus versucht unsere Gesichter in Personen zu erkennen, die gar nicht existieren«, beschreiben Weiss und Kryenbühl ihren visuellen Kommentar zum Thema Gesichtserkennung – wobei man diesen auch bloß als dekoratives Hintergrundrauschen für die tollen Arbeiten in ihrem Portfolio wahrnehmen kann.
Die Face-Recognition hat allerdings auch gestalterische Qualitäten: »Dass sich damit dann Zeichen generieren lassen, ist dem Umstand geschuldet, dass wir uns am Ende doch auch sehr für Typografie interessieren …«
Ein ganz schön aufwändiges Projekt für eine Site, die eigentlich nur temporär im Netz stehen sollte, bis die »richtige« Website fertig ist. Wir sind gespannt, ob sie diese interessante Zwischenlösung toppen kann … Im Dezember soll es so weit sein.
Die Site verändert sich permanent, weil immer neue Personenfotos eingespeist werden
Das könnte dich auch interessieren