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Saved Memories: Mit KI das Geschlecht angleichen

»Ich war schon immer, wer ich jetzt bin«: Das Projekt »Saved Memories« von Serviceplan Berlin hilft Trans-Personen mithilfe von KI das Geschlecht ihrer Kinderfotos an ihre Identität anzupassen.

Schätzungen zufolge identifizieren sich in Deutschland rund eine halbe Million Menschen nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde.

Haben sie sich einer erfolgreichen Transition unterzogen, fällt es vielen schwer, ihre Kinderfotos anzuschauen oder sie zu teilen. Sei es, weil sie in einem starken Widerspruch zu ihrem Selbstbild stehen, weil es sie an eine schwierige Zeit erinnert oder es einem Outing gleich kommt und sie Diskriminierung befürchten.

Deshalb entwickelte Serviceplan Berlin mit »Saved Memories« ein Projekt, das es in Kooperation mit den Vereinen Transklar e.V., Trans-Ident e.V. und Rosa Strippe e.V. ermöglicht, mithilfe von künstlerischer Intelligenz das Geschlecht seiner Kinderbilder anzupassen.

»Ich war schon immer, wer ich jetzt bin« heißt es bei »Saved Memories«, das zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie mit großem Erfolg gelauncht wurde.

Hilfe von Stable Diffusion

Begleitet wird es von einer Website mit Online-Tutorials und Links zu KI-Tools und von einem Kurzfilm, in dem Duke Duong, Alice Dee und Lucy Hellenbrecht persönliche Einblicke in das Verhältnis zu ihrem Körper geben – und Kinderbilder teilen, die sie mithilfe von KI ihrem Geschlecht angepasst haben.

Alle haben das Recht, so gesehen zu werden, wie sie wirklich sind, heißt es von Serviceplan und Myles Lord, Kreativgeschäftsführer von Serviceplan Berlin, sagt: »Es kommt nicht oft vor, dass man an einem Projekt arbeitet, das so technisch, aber gleichzeitig so emotional ist. Letztendlich haben wir entdeckt, dass viele Trans-Personen von dieser Idee wirklich profitieren können, indem sie einen Teil ihres Lebens zurückerlangen, der schon immer fehlte.«

»Das Ziel ist es nicht, die Vergangenheit zu verändern oder Fehler zu korrigieren«, erklärt Patricia Schüttler von Trans-Ident e.V. »Vielmehr geht es darum, diese Bilder in Einklang mit der wahren Identität der Person zu bringen – damit das Äußere widerspiegelt, was im Inneren gefühlt wird.«

KI-Experte Jaques Alomo scannte Original-Fotos ein, trainierte die KI mit aktuellen Bildern der Person und mit Stable Diffusion wurden die Kinderfotos schließlich so bearbeitet, dass sie das empfundene Geschlecht widerspiegeln.

Anleitung, Links und andere Inhalte finden sich auf der Saved Memories Website.

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