Moderne und Tradition: Redesign für die Typographische Gesellschaft München
Wie Manuel Kreuzers Büro für visuelle Gestaltung mit Catherine Hersberger den Verein Schritt für Schritt beim Branding-Prozess begleitete.
Design für Kreative ist immer eine besondere Herausforderung. Das Branding der Typographischen Gesellschaft München (tgm) bildet da keine Ausnahme. Den Prozess – von der neuen Schrift bis zum Logo – begleiteten der Passauer Designer Manuel Kreuzer und die Münchner Designerin Catherine Hersberger federführend über mehrere Jahre hinweg.
Logo: Geschichte erhalten
Das Logo der tgm war bereits rund 35 Jahre alt, als Kreuzer und Hersberger den Auftrag für das Rebranding erhielt. Über die Jahre wurde es nur minimal verändert und angepasst.
Das Team behielt dabei die Tradition im Blick und passte nur Größen und Abstände der distinktiven, geometrischen Formen an, die 1987 der Kommunikationsdesigner Rolf Müller entwickelte.
Hinzu kommt eine Wortmarke, die aus dem Namen der Gesellschaft nur das »typographische« herauslöst, und als Absender oder Tag auf Social Media ganz verschieden eingesetzt werden kann.
Schrift für Schriftgestalter:innen
Besondere Sorgfalt war bei der Wahl einer Schrift geboten. Catherine Herberger und Manuel Kreuzer beurteilten dabei nach mehreren Kriterien: serifenlos sollte sie sein, mit hohem Lesekomfort in kleinen und großen Anwendungen und charakterstarken Details.
Schließlich einigten sich die Kreativen auf die Everett von dem Schweizer Schriftgestalter Nolan Paparelli und Type-Weltkern von 2021. Eine gut ausgebaute Serifenlose, welche die geometrischen Formen des Logos aufnimmt und mit scharfen Kanten und interessanten, tiefen Einschnitten in Buchstaben wie M, V und N aufwartet.
Soft Relaunch: ein Branding im Prozess
Im Oktober letzten Jahres war es endlich soweit: die Website mit dem neuen Design, konzipiert und gestaltet von einem Team aus aktiven tgm-Mitgliedern und Externen, ging online. Bereits davor wurden erste Medien – etwa Briefpapier und Visitenkarten – mit dem neuen Design produziert.
Die Umsetzung auf alle Touchpoints der Marke erfolgt allerdings nur langsam, Schritt für Schritt. Denn auch bei einem minimalistischen Branding gibt es einige Entscheidungen zu treffen, die in der Gesellschaft mehrere Ebenen durchlaufen müssen.
Jedes neue tgm Medium baut deshalb die Marke weiter aus – gerade ist das neue Jahresprogramm erschienen und bezaubert mit einem neuen Keyvisual und leuchtenden Akzenten in violett.
Tipps für das Design kreativer Marken und Agenturen findet ihr in der Titelgeschichte in PAGE 12.23
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