PAGE gefällt …: Artdirektion und Grafikdesign von Nikolai Dobreff aus Hamburg, der farbenfroh und typografisch vom Reisen, von Willkommenskultur und vom Protest erzählt, interaktive Daten in Key Visuals verwandelt – und aufregende digitale Landschaften entwirft.
Start Ich fange mal vorne an, weil es mich nachhaltig geprägt hat: Als Jugendlicher habe ich viel Gitarre gespielt und traurige Lyrics geschrieben. Da habe ich »das Texten« und Sprache für mich entdeckt. Nach der Schule habe ich ein Jahr in London verbracht und mich dort sehr für Fotografie begeistert. Bin fast jeden Tag mit einer kleinen Digicam unterwegs gewesen und wollte danach sogar Fotografie studieren.
Habe dann von Kommunikationsdesign gehört aber hatte ehrlich gesagt weder von Kommunikation noch von Design eine Ahnung. Hab mich bei einer privaten Akademie in Hamburg beworben und dort 3 Jahre »studiert«.
War nicht sehr zufrieden mit der Ausbildung und habe schon früh erkannt, dass ich selbst aktiv sein muss, um weiterzukommen. Kleine Jobs angenommen. Programmieren gelernt. Abschlussarbeit war ein Magazin, was ich selbst geschrieben und gestaltet habe.
Erster echter Job als UX Designer, dann ein Jahr bei Nordpol als Art Director. Zwischen 2016 und 2021 Art Director bei Karl Anders. Konnte mich dort sehr ausleben, was die Kombination aus Design und Text angeht.
Seit 2021 selbstständig. Hauptsächlich für eigene Kund:innen, bisschen Freelance.
Das Studio Nikolai Dobreff steht heute für Art Direktion, Grafikdesign und Text — für nette Menschen und Marken mit Haltung.
(also immer noch ein Mix aus Text und Gestaltung, wie damals mit der Gitarre und der Digicam)
Ich unterrichte an der UE Germany (Identity Systems, zusammen mit Claudia Fischer-Appelt) und an der FSG (Fotografie & Gestaltung, zusammen mit Maximilian Probst)
Stil Typografisch und farbenfroh. Wichtiger als ein visueller Stil ist mir ein inhaltlicher. Meine Arbeit zeichnet vor allem aus, dass ich von Konzept und Marken-Positionierung bis zur Umsetzung alle Phasen begleiten und führen kann. Das liegt an meiner Multidisziplinarität, die ich erst spät gelernt habe zu einer Stärke zu machen (bin für nix spezialisiert). Bei einem Branding »nur« zu gestalten, läge mir z.B. eher fern. Ich habe Lust mitzudenken und sehe mich auch immer als kritischen Sparring-Partner. Das finde ich wichtig, weil im Kosmos »Kommunikation« auch viel Quatsch erzählt wird, rumgefloskelt wird oder klare Statements aus marktwirtschaftlicher Angst versteckt werden.
Lieblingsmotive/Lieblingsarbeiten
SOLO — ein Buch, das ich selbst geschrieben, gestaltet und verlegt habe. Mit Bildern und persönlichen Texten über das Reisen alleine durch Südamerika.
REFLECT — Als Teil der Antirassismus-AG »MARBL« in Hamburg Wilhelmsburg, konnte ich meine Skills sinnvoll für das Layout eines Leitfadens nutzen. Das Heft liegt in öffentlichen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten aus und wird ab 2024 auch in einfacher Sprache erscheinen. Es ist an Eltern und Padagog*innen gerichtet und gibt hilfreiche Tipps im alltäglichen Umgang mit Kindern zum Thema Rassismus.
DUMMY — Seit über 10 Jahren bin ich Fan der DUMMY. Mit der Gestaltung von Ausgabe #77 habe ich mir einen kleinen (Lebens)Traum erfüllt.
HDC — Der Heart Directors Club ist ein selbst initiiertes Herzensprojekt und vereint Gestaltung und Haltung. Mein bisheriges Highlight war eine Ausstellung und Talk zum Thema Protest im Rahmen des Reeperbahn Festivals. Im Frühjahr 2024 wird es wieder eine ähnliche Veranstaltung geben.
Technik Im Alltag arbeite ich hauptsächlich digital und zweidimensional. Ich beschäftige mich zunehmend mit Motion Design und biete es seit Neuestem auch als offizielle Leistung an. Letztes Jahr habe ich ein flexibles Key Visual mit P5.JS entwickelt und finde die Technik und Herangehensweise sehr spannend. Websites baue ich ganz old school mit PHP, HTML und CSS. In meinen Freizeit-Projekten tendiere ich zu analogen Produkten. Ich liebe offenes Papier, Druck-Veredelungen und schöne Materialien und mag es eigene Projekte in der Hand zu halten: als Beweis, dass es echt ist.
Inspiration Ich mag die Frage nach der Inspiration nicht so gerne und bin der Überzeugung, dass man sich Inspiration nicht aktiv suchen kann, sondern immer passiv inspiriert wird — und zwar von allen Einflüssen des Lebens. Das können meine Kinder, Songtexte, Rezepte, Geschmäcker, Reisen oder Sprachen sein.
Darüber hinaus fasziniert mich immer mehr das »Hässliche« als das »Schöne«, weil Ersteres zum nachdenken anregt und Letzteres nur zum kopieren einlädt. Beispiel: Ich liebe Brutalismus-Siedlungen in osteuropäischen Vorstädten und ziehe daraus viel mehr kreative Energie als mit einem Spaziergang durch die Hafencity.
Kunden Bundeszentrale für politische Bildung, Kulturstiftung des Bundes, DUMMY Magazin, Kulturbotschaft Berlin, SNACCIDENTS, ZDF, DFB
Agent:in Habe ich nicht
Bild: Studio Nikolai Dobreff
ABC – Visitenkarten für die Kommunikationsagentur About Brand Communications
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DUMMY – Art Direktion für die DUMMY#77
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DUMMY – Cover der DUMMY#77
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HDC – Kuration und Organisation einer Ausstellung mit Protest-Plakaten
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HDC – Talk über Protest-Gestaltung mit Golar Kat Rahmani und Simon Wahlers
KULTURBOTSCHAFT – Key Visual für die Kulturbotschaft Berlin, die Kunst- und Kulturunternehmen bei der Digitalisierung berät und hilft
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KULTURSTIFTUNG DES BUNDES – Das Playbook ‘future playgrounds’ ist ein Heft zum gleichnamigen Workshop
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KULTURSTIFTUNG DES BUNDES – Playbook-Gestaltung für einen Workshop
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LUISA – Cover-Gestaltung für das Album ‘New Woman’ von Luisa
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REFLECT – Der Leitfaden ist für die Antirassismus AG ‘MARBL’ aus Hamburg-Wilhelmsburg entstanden. Er liegt in öffentlichen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten aus
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REFLECT – Ein Leitfaden zum Thema antirassistische Bildung für Kinder
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SNACCIDENTS – Art Direktion und Packaging Design für vegane RAW CAKES
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SOLO – 10 Geschichten über das Reisen alleine durch Südamerika
Gestaltungstrends 2023 ++ Step by Step: Code to Print mit HP Spark ++ Schriften richtig präsentieren ++ Tibet Museum: Exhibition Design & Branding ++ ENGLISH SPECIAL Studio Desk ++ Bücher multimedial ++ Ratgeber: Cloud Computing & SaaS-Software ++ Interview: Lucas Grassmay