Produkt: PAGE 10.2020 Digital

PAGE 10.2020 Digital

Offene Worte finden ¬– Position beziehen! ++ Praxis: Inclusive Design ++ Kampagnen: Save the Civil Discourse! ++ Kreativ Awards in der Krise? ++ 3D-Events in der Cloud mit Unity ++ Webdesign: CSS-Hacks ++ Typo: deep fonts mit KI ++ Booklet: CD/CI-Ranking
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Raus damit! Warum Designer viel öfter offene Worte finden sollten

Konstruktiver Streit bringt auch unsere Branche voran – und doch meiden wir oft die Auseinandersetzung. In PAGE 10.2020 sprechen wir darüber, warum es so wichtig ist, Position zu beziehen, und über welche Themen Designer offen diskutieren sollten

 

Offene Worte, gerne auch streitbar, befeuern die Debatte. Und das ist gut so, aber auch nicht einfach – genauso wenig wie die richtigen Worte zu finden. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen Designer vor, die keine Angst vor deutlichen Worten haben und mit ihren Initiativen und Kampagnen den konstruktiven Diskurs beleben – und retten –, indem sie bewusst zuspitzen und Ironie zulassen.

 

Unhate the world: Retten wir den zivilen Diskurs!

Die Corona-Pandemie hat es eine Weile aus dem Fokus gerückt, doch spätestens seit den »Black Lives Matter«-Protesten in den USA, die bis nach Europa geschwappt sind, kommen sie wieder zum Vorschein: Menschenfeindliche Ideologien, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Homophobie sind tiefer in der Gesellschaft verankert, als wir wahrhaben wollen, und bringen den zivilen Diskurs in Gefahr. Es ist Zeit für Designer, vielleicht nicht gleich die ganze Welt, aber immerhin den öffentlichen Diskurs zu retten und dabei ein bisschen Aktivismus zu wagen. Was wir gemeinsam dafür tun können, zeigen Designer, Medienprofis und Aktivisten in diesen Kampagnen.

 

Design different: Inclusive Design!

Theoretisch passen Inklusion und User-Centered Design perfekt zusammen – praktisch lassen sich zu viele digitale Produkte von zu wenigen Menschen nutzen. Wie weit Deutschland trotz UN-Behindertenrechtskonvention noch von Inklusion und Barrierefreiheit entfernt ist, zeigt sich in der Pandemie besonders deutlich: Informationen in Gebärdensprache für gehörlose Menschen oder in Leichter Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten sind kaum vorhanden. Blinde und sehbehinderte Menschen können nicht nur die boomenden digitalen Angebote à la Instagram, Netflix oder Zoom nicht barrierefrei nutzen, sie sind ständig benachteiligt und werden in alltäglichen Prozessen behindert: an Check-in- und Fahrkartenautomaten, bei Routern und Fernsehgeräten, an Geldautomaten und bei Bankdienstleistungen, Notrufdiensten, E-Books und E-Book-Readern sowie im kompletten Onlinehandel. Nur wenn man Menschen mit Behinderungen von Anfang an in den Gestaltungsprozess einbezieht, können funktionierende Lösungen entstehen – manchmal gelangt man dabei auch zu ganz neuen Bedienkonzepten. Außerdem in PAGE 10.2020: Eine Übersicht hilfreicher Ressourcen für inklusives Design.

 

deep fonts für macOS: Schriftklassifizierung mit KI

Endlich Intelligenz beim Ordnen von Schriften! Was herkömmliche Fontverwaltungen bislang nicht können, schafft das macOS-Tool deep fonts: Mithilfe eines künstlichen neuronalen Netzes klassifiziert und sortiert es Schriften selbstständig. Für ihr macOS-Tool trainierten Lilo Schäfer und Maximilian Bier ein künstliches neuronales Netz. Wir stellen das Projekt vor.

 

Kreativ-Awards in der Krise

Die Welt der Kreativ-Awards stand 2020 weitgehend still. Wie die Agenturbranche insgesamt leidet das Award-Business unter Corona. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage reichen die meisten Agenturen und Designstudios in diesem Jahr gar nicht ein – und werden sich auch 2021 gut überlegen, ob, wie viel und in welche Wettbewerbe sie investieren. Sichtbar werden aber auch grundsätzliche Defizite. Wir nutzen die Chance, zu fragen: Wozu brauchen wir sie überhaupt? Und wie könnte man sie besser machen?

 

Sucuk und Bratwurst: Kings of Cool!

Von Mainz nach Berlin und in die Welt hinaus: Als sie begannen, mit 3D zu experimentieren, fragte das »adidas Originals Magazin« einen Bildbeitrag zum Thema Zukunft an. Die Aufträge wurden mehr, und Denis Olgac und Alessandro Belliero brachen ihr Studium an der Hochschule für Gestaltung Offenbach ab. Jetzt sind sie Ende zwanzig, und Valentino, Alexander Wang, Moncler und Dior gehören zu ihren Kunden. Ihre 3D-Visuals und Animationen sind gefragt wie nie und so unique wie Olgac, Belliero und ihre Kompagnons. Wir haben Sucuk und Bratwurst in Berlin besucht.

 

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Die Themen aus PAGE 10.2020 im Überblick

 

  • Raus damit!

Warum Designer viel öfter offene Worte finden sollten

  • Sucuk und Bratwurst

Mit seinen 3D-Visuals und -Animationen macht das Kreativkollektiv gerade international Furore. Wir haben die vier Freunde in Berlin besucht

  • Kampagnen: Save the Civil Discourse!

In den Social Media zeigt sich die Polarisierung der Gesellschaft besonders deutlich. Wie es einfallsreichen Interventionen gelingt, dem Hass zu trotzen und positive Konzepte zur Diskussion zu stellen

  • 3D-Events in der Cloud mit Unity

Waltz Binaire hat einen Ausstellungs- und Event-Space gebaut, der sich von jedem Gerät aus über den Browser erreichen lässt und soziale Interaktionen ermöglicht

  • Schriftklassifizierung mit KI: deep fonts

Für ihr macOS-Tool trainierten Lilo Schäfer und Maximilian Bier ein künstliches neuronales Netz

  • Praxis: Inclusive Design

Nur wenn man Menschen mit Behinderungen von Anfang an in den Gestaltungsprozess einbezieht, können funktionierende Lösungen entstehen – manchmal gelangt man dabei auch zu ganz neuen Bedienkonzepten

  • Webdesign: CSS-Hacks

Viele schöne Details lassen sich über CSS-Eigenschaften realisieren. Designer und Developer verraten ihre Tricks

  • Kreativ-Awards in der Krise

Wie die Agenturbranche insgesamt leidet das Award-Business unter Corona. Sichtbar werden aber auch grundsätzliche Defizite. Zeit für eine Neuausrichtung!

  • Erlers Designkritik

der Union-Investment-Relaunch

 

Außerdem in PAGE 10.2020: Nachwuchsprojekte, Spannendes aus der Technik-, Typo-, Papier- und Bildwelt, Publikationen für Gestalter und Developer u. v. m.