Hyperrealistisch anmutende Rennstrecken mit dem Gyroskop generieren und abfahren: So brachten LA RED und Artificial Rome atemberaubende Spielmechanik und Hig-End-3D-Ästhetik aufs Smartphone.
Mit dem mobilen 3D-Rennstrecken-Game »GT Ride« für den AutomobilherstellerKia haben Artificial Rome und LA RED so richtig abgesahnt bei den wichtigen Awards der digitalen Kreativbranche. Ein Cannes Mobile Lion in Bronze, ein Digital Games Silver Winner bei den LIA Awards, Best of the Best beim Red Dot Award sowie drei Silber- und zwei Bronze-Nägel vom Art Directors Club (ADC). Und wer weiß, was noch kommt? Ein Platz unter den zehn Bestplatzierten im PAGE Digital Ranking 2015 ist den beiden Agenturen damit auf jeden Fall sicher.
Was war das für ein Game, das im September 2013 auf der IAA in Frankfurt am Main tausende Besucher anzog? Alle wollten am Kia-Messestand vor großem Bildschirm mittels Kinect eigene Rennparcours in die Luft malen und die automatisch generierte Strecke vor gespenstisch hyperrealistischer Stadtszenerie nachfahren!
Sehen wir mal von der Microsite und dem rundum gelungenen 3D-Rendering des beworbenen Autos in der TV-Werbung sowie auf großen Displays ab – natürlich ist das alles toll gestaltet! Richtig verblüffend wird die Leistung der beteiligten Designer und Entwickler aber erst, weil sie das Spielprinzip auf kleine mobile Devices übertrugen, denn erst ab diesem Moment kommt das Gyroskop des Smartphones ins Spiel. Die Bewegungssensoren mobiler Android- und iOS-Devices so auszutricksen, dass sich daraus echter Spielspaß ergibt, und dann die opulente, ultracleane Anmutung des Games auch noch für die auf Smartphones herrschenden Performance-Verhältnisse abwärts zu trimmen – das waren die beiden schwierigsten Aufgaben dieses echt einmaligen Projekts.
Auf »Aufnehmen« drücken, in der Luft rumfuchteln, losfahren, mit dem Smartphone als Streckengenerator, Lenkrad und Monitor zugleich – Hammer! PAGE Redakteurin Angelika Eckert hatte den richtigen Riecher und besuchte LA RED und Artificial Rome in ihren Studios in Berlin und Hamburg. Sie hat den Entstehungsweg von »GT Ride« mitverfolgt und sich von den beteiligten Designern und Developern beschreiben lassen, wie sie das Spiel planten und realisierten – angefangen bei handgezeichneten Skizzen übers Prototyping in der 3D-Entwicklungssoftware Unity über das Testing der Bewegungssteuerung im Raum mittels Kinect bis hin zum Handling der den unterschiedlichen Abspielgeräten geschuldeten Performance-Vorgaben.
Technik: Unity, vvvv, Softimage, Arduino, Kinect und TestFlight.