Packaging Design – Trends und Chancen für Gestalter
Ab sofort im Handel: PAGE 11.2017 ist da!
Editorial: Unboxing
Wenn nichts draufsteht, ist dann auch nichts drin? So nichtig die Frage im ersten Moment auch klingen mag, die Antwort ist es keineswegs. Insbesondere nicht, wenn es um Packaging Design geht. Denn da ist offensichtlich alles nichts – wie sonst ließe sich der Information Overload in unseren Regalen erklären? – und weniger mehr: Minimalismus, biologische Abbaubarkeit und giftfreie Arbeitsstoffe, das sind die Themen heute. Nehmen wir das Beispiel Apple: Das Technologieunternehmen setzt auf schlichtes Design, auf Recyclingpapier und Polyethylen auf Zuckerrohrbasis. Die iPhone-Schachtel kommt beinah komplett weiß daher, anstelle eines Fotos: Blindprägung und UV-Lack-Veredelung.
Reduced to the max? Dem New Yorker Designer Karim Rashid geht selbst das nicht weit genug. Er bezeichnet die Idee, dass sich Luxus in wertvollen Materialien ausdrückt, als »total analog«. Wir leben in einer digitalen Welt, sagt er im PAGE-Interview 09.2016, darin habe das Ephemere Wert. Heute zahle man nicht mehr für das Material, sondern für Content und Können. Rashid denkt out of the box und erinnert sich im Gespräch an eine Fernsehdokumentation über Sibirien, in der eine Frau einen gefrorenen Block Milch kauft, ihn zu Hause in einen Topf legt und, während er nach und nach schmilzt, die Milch trinkt.
Freilich, ganz auf Verpackungen verzichten können wir nicht und wollen es auch gar nicht. Sie sind nun mal Schutz und Informationsträger zugleich. Doch wir können sie einfacher, funktionaler, wiederverwendbar machen und die ein oder andere Umverpackung eventuell sogar überflüssig. Ja, da ist viel drin – auch für Gestalter, auf deren Visitenkarte alles andere, nur nicht Packaging steht. Was genau, das packen wir in PAGE 11.2017 aus.
Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisherin
Das könnte dich auch interessieren