Nike goes Olympia – und provoziert dabei
Winning isn’t for everyone: Wieden+Kennedy, Stammagentur von Nike, setzt in der Kampagne im Vorfeld der Olympischen Spiele in Paris auf absoluten Siegeswille und unterstreicht das mit einem Who-is-Who von Serena Williams zu LeBron James.
»There’s nothing wrong with wanting to win«, kündigt der Nike-Spot von Wieden+Kennedy Portland zu den Olymischen Spielen in Paris an, die am 26. Juli 2024 beginnen.
Ich bin zielstrebig … Ich bin ehrgeizig … Ich bin egoistisch … Ich habe kein Einfühlungsvermögen … Ich respektiere dich nicht … Ich bin nie zufrieden … Ich bin besessen von der Macht … Ich bin laut … führt die Stimme von Willem Dafoe durch den Spot und fragt: Bin ich deshalb ein schlechter Mensch?
Dazu sieht man Bilder von Stars wie Basketball-Superstars wie LeBron James, Giannis Antetokounmpo oder Sabrina Ionescu, von Fußball-Helden wie Cristiano Ronaldo oder Sophia Smith, Sprinterin Sha’Carri Richardson, Tennisstar Qinwen Zheng und auch von Serena Williams und Kobe Bryant.
Der Kampf auf dem Sportmarkt wird immer härter und auch Nike muss sich beweisen. Und dabei setzt es diesmal auf eine Taktik, die bereits 1996 funktioniert hat. Als man in dem Spot zu den Olympischen Spielen in Atlanta Basketballspielerin Lisa Leslie zum Korb fliegen sieht und es heißt: »You don’t win silver, you lose gold« und für große Aufregung – und für noch mehr Aufmerksamkeit sorgte.
Jede Menge Kampfgeist
Von Nike heißt es hingegen, dass die Kampagne daran erinnere, dass es nicht falsch ist, gewinnen zu wollen und sie das Streben nach Spitzenleistungen unterstützen möchte, das die Sportler:innen antreibt.
Schließlich kämen die Einsichten direkt von den Sportler:innen von Nike und zeigten, was für einen Mut, was für eine Entschlossenheit, Aufopferung und Leidenschaft sie brauchen, um zu den Besten zu gehören und es zu Olympia zu schaffen.
Regie führte die Australierin Kim Gehrig, die für Apple TV+ arbeitet, Rihannas Super Bowl LVII Halftime Show gefilmt hat, für Anesty International, Airbnb, Google, Lyft inszeniert und neben zahlreichen anderen Preisen von den Cannes Lions zu den D&AD Pencils, 2023 mit dem DGA Award for Outstanding Directorial Achievement in Commercials ausgezeichnet wurde.
Und der Film, der von Athlet:innen-Porträts begleitet wird und von einer TikTok- und OOH-Kampagne, versprüht jede Menge Energie – und durchaus auch Ironie.
Aber »Besessen von Macht«. Und »laut«, »rücksichtslos« und und und? Auch wenn es dabei natürlich nur um das Verhalten im sportlichen, und fairen, Wettkampf geht, werden gerade schon genug martialische Töne angeschlagen. Und das gerade in den USA.
Da wäre eine versöhnlichere Botschaft vielleicht angebrachter gewesen. Aber bekanntlich macht die ja nicht so viel Furore.
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