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Kleben bleiben

Mit dem Kaschieren unterschiedlicher Papiere lassen sich visuell und haptisch schöne Ergebnisse erzielen. Vorausgesetzt, man weiß, wie es geht.

Visitenkarten mit verschiedenfarbiger Vorder- und Rückseite, Broschüren mit einem Triplexcover, bei dem zwischen zwei Lagen Papier noch eine dritte hervorlugt – Kaschieren kann aus durchschnittlichen Printprodukten etwas Besonderes machen. »Kaschieren oder Laminieren sind zwei unterschiedliche Begriffe für denselben Vorgang, nämlich Papier und Karton miteinander zu verkleben, was besonders dann reizvolle Ergebnisse zulässt, wenn die einzelnen Lagen je andere Farben haben«, erklärt Alfred König.

Der Gründer der Kommunikations- und Produktionsagentur König Konzept in München weiß aber auch, dass dies einfacher klingt, als es in der Praxis ist. »Vor allem, wenn es sich um unterschiedliche Grammaturen oder gar verschiedenartige Materialien handelt. Jedes Papier beginnt, sich zu rollen, wenn es feucht wird: Das stärkere zieht das schwächere zu sich hin, und das Endprodukt ist wellig oder tellert, das heißt, es verwirft sich. Je größer der Bogen, desto mehr – weil die Feuchtigkeit beim Trocknen nur ungleichmäßig entweichen kann.«

Wir geben Ihnen hier fünf Tipps zum Kaschieren. Noch mehr Infos zum Thema und schöne Beispiele finden sie in der PAGE 10.2017, die hier im Shop erhältlich ist.

 

5 Tipps zum Kaschieren

1

Papiersorten und -stärke richtig auswählen: Wer ganz sichergehen will, nimmt zwei identische Papiere, möglichst auch in derselben Stärke. Standardkaschiermaschinen kommen mit Gewichten ab 170 Gramm gut klar, wer dünnere Bogen verwenden möchte, muss einen Spezialisten hinzuziehen.

2

Vor dem Kleben testen: Beim Einsatz verschiedener Materialien und/oder Stärken sollte man ausprobieren, wie sich die Sorten verhalten. Da sich jedes Papier rollt, wenn es feucht wird, zieht häufig das stärkere das dünnere zu sich hin und das Endprodukt wellt sich.

3

Laufrichtung beachten: Die Laufrichtung der beiden Bogen muss übereinstimmen, ansonsten verzieht sich das Papier und es kann später zu Falzbruch kommen. Es erhöht nicht die Steifigkeit, wenn man die Bogen gegeneinander klebt.

4

Kaschierte Bogen weiterveredeln: Vor allem Laserstanzungen und Prägungen lassen sich wunderbar mit kaschierten Bogen kombinieren und fügen eine weitere haptische und visuelle Ebene hinzu.

5

Rechtzeitig planen: Schon vor dem Kaschieren unbedingt über mögliche Veredelungen, Bindungen, Falzungen et cetera nachdenken und dann das Papier wählen. So lassen sich böse Überraschungen weitestgehend vermeiden.

 

Der Fotograf Mike Henning ließ bei Letterjazz Karten aus drei Lagen Feinstpapier fertigen. Die gelbe Mittellage passt farblich perfekt zur Folienprägung.

 

 

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