Homosexualität_en: Plakate erobern die Stadt
Die Ausstellung Homosexualität_en im Deutschen historischen Museum und im Schwulen Museum* Berlin könnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen, ist hochaktuell und aufsehenerregend – genauso wie das Plakat, das cheweitz gestaltete.
Während man in Deutschland um die Homo-Ehe streitet, sich im erzkonservativen Irland dafür entscheidet, erobert das Thema jetzt auch zwei Museen in Berlin.
Auf 1.600 Quadratmetern wird die Geschichte homosexueller Frauen und Männer in Deutschland in den letzten 150 Jahren gezeigt. Es geht um Kriminalisierung, Pathologisierung, um Diskriminierung und um Befreiung – und auch darum, welchen wichtigen Beitrag die homosexuellen Befreiungsbewegungen zur Demokratie in Deutschland geleistet haben.
Das Berliner Büro chezweitz für museale und urbane Szenegrafie, das bereits mit ihrer Arbeit für die Schau »Krieg und Propagande« im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe Furore gemacht hat, entwickelten für die Schau Homosexualität_en jetzt ein Wunderwerk an Raumfolgen, reich an Erlebnissen, Erkenntnissen und medialen Installationen, das man ab dem 26. Juni im Deutschen Historischen Museum und im Schwulen Museum* Berlin durchwandern kann. Darüber hinaus entwickelte chezweitz das Corporate Design der Schau samt Plakaten, die gerade Berlin erobern.
Auf und in leuchtendem Rot inszenieren sie das Wort Homo wie eine Auszeichnung. Es vibriert auf den Plakaten und ist wie Orden an die Schultern eines Models geheftet, das die verschiedenen Sexualitäten in sich trägt, das männliche Muskeln hat, aber vielleicht weibliche Brüste? Die Lippen Rot wie ein Filmstar, die Frisur universell und der Blick so sanft wie entschlossen.
Homosexualität_en: Deutsches Historisches Museum und Schwules Museum* Berlin. Eröffnung: 26.6.2015, bis 1.12.2015
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