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Highlights der London International Awards 2017

Wer wissen will, was in Werbung und Design derzeit State of the Art ist, sollte sich die Ergebnisse der London International Awards anschauen.

Sauna-Ei für die Stadt Kiruna von den Stockholmer Künstlern Mats Bigert und Lars Bergström sowie der Agentur Futurniture.

Wettbewerbe spiegeln den Zeitgeist wider, und so hatten die LIA diesmal drei neue Kategorien: Health & Wellness, Pharmaceuticals und Social Influencers. Aus dem derzeit boomenden Gesundheitsmarkt gab es nicht nur viele Einreichungen, sondern auch zahlreiche Preise. In der Kategorie Health & Wellness sogar zwei Grand LIAs! Einer ging an die SickKids Foundation, für die cossette eine herzergreifende Kampagne entwickelte, die den großen Mut schwerkranker Kinder zeigt. Und einen für »The Immunity Charm« von McCann Health India, die afghanische Traditionen geschickt nutzte, um Vorbehalte gegenüber Impfungen zu überwinden.

»Der Bereich Pharmaceuticals ist eine echte Herausforderung«, so Jurymitglied Mirko Kaminski, CEO von achtung! in Hamburg. »Der Markt ist in allen Ländern scharf reguliert. Vieles darf man nicht versprechen, zeigen oder tun. Deshalb greifen Unternehmen immer öfter zum Mittel der Kreativität. Mit Originalität durchbricht man Regeln und Regularien und schafft Aufmerksamkeit.«

Alle prämierten Arbeiten und Finalisten lassen sich hier anschauen.

Wir stellten Mirko Kaminski,  bei den LIA Jurymitglied in der Kategorie Pharmaceuticals drei Fragen:

Viele der Arbeiten setzten das manchmal dröge, manchmal auch traurige Thema Krankheit mit bunten Animationen und viel Humor um. Ist das eine adäquate Herangehensweise?

Jeder von uns – auch Ärzte, Apotheker, Krankenhauspersonal – lebt und arbeitet im News- und Info-Smog. Um damit klarzukommen, schafft sich jeder seinen persönlichen Filter und lässt nur noch das durch, was besonders, überraschend und individuell relevant ist. Und da muss man auch in Bezug auf Krankheiten, Behandlungsmittel etc. Wege finden, diesen Filter zu durchbrechen. Mit noch nie Gesehenem, mit Amüsantem, mit Berührendem. Kreativität ist hier so gefragt wie noch nie.

Nicht mal auf der Shortlist fand sich ein einziger deutscher Beitrag. Gibt es in Deutschland keine gelungene Pharma-Kommunikation?

Vielleicht hängt Deutschland gegenüber Südamerika, Australien und den USA noch etwas hinterher. Das Gros der deutschen Pharma-Kommunikation eignet sich wirkungsvoll als Mittel gegen Schlafstörungen: Einfallslos, artig, langweilig, einschläfernd. Aber: Es gibt auch schöne deutsche Kampagnen. Die sollten dann aber auch eingereicht werden.

Welches war ganz persönlich Ihre Lieblingsarbeit in dieser Kategorie?

Ich liebe „The Hearing Teast in Disguise“ von CHE Proximity aus Sydney für den Hörgerätehersteller Cochlea. Erstmals wird ein Film zum Mittel der Erst-Selbstdiagnose – ohne dass der Zuschauer zunächst weiß, dass es sich um einen Hörtest handelt. Der Kurzfilm, eine Lovestory hat zwei verschiedene Enden. Hört der Zuschauer schlecht, interpretiert er das Filmende anders als mit gutem Hörvermögen. Der Film hat dem Anbieter jede Menge Aufmerksamkeit beschert, aber eben vor allem für Nachfrage gesorgt. Grandios.

Film »Did Love last?« von CHE Proximity aus Sydney für den Hörgerätehersteller Cochlea

 

Und diese vier Filme haben uns besonders gut gefallen:

»Spanish Lessons« von Alma DDB Miami für Netflix

Cossette aus Toronto für die Sick Kids Foundation

McCann Health India mit »The Immunity Charm«

McCann New York mit »Fearless Girl«

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