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Unsere Trendausgabe ist ab sofort im Handel

Editorial: Aufs Neue

Welche Themen werden das Designjahr 2019 bestimmen? 100 Jahre Bauhaus? Human first? Nun, die von 1919 bis 1933 aktive Bauhaus-Bewegung steht für einen auf gesellschaftliche Erneuerung zielen­den Gestaltungsanspruch. Sie entstand gleicherma­ßen aus Handwerk wie aus Kunst, im Mittelpunkt stand die Form. Und obwohl die Bauhaus-Ideen von ungemeiner Wirkung waren, haben sie für viele von uns nur noch historischen Wert. Denn je mehr wir aktuell über Technologien wie KI und VR nachdenken, umso mehr rückt wieder der Mensch ins Zentrum unseres Schaffens. Es sind die Emotionen und Instinkte, die das Handeln des Homo sapiens leiten. Doch in Weimar, da schenkte man den eigentlichen Bedürfnissen des Nutzers nur bedingt Aufmerksamkeit.

So erwarten uns im Jubiläumsjahr auch viele kritische Auseinandersetzungen mit dem Bauhaus und dem Heute: Zum Beispiel die VR-Installation »Das Totale Tanz Theater« von Interactive Media Foundation und Artificial Rome in der Akademie der Künste in Berlin. Sie verbindet mit digitalen Mit­teln die tänzerischen Bühnenexperimente Oskar Schlemmers mit dem Konzept des Totaltheaters von Walter Gropius und macht mittels Virtual Reality seine Mensch-Maschine-Raum-Vision zeitgemäß erlebbar. Ja, schon Gropius träumte davon, Kunst und Technologie enger zusammenzubringen. Und künstlerisches Experimentieren ist auch heute ein probates Mittel, um neue Potenziale auszuloten.

Aber wenn wir den Menschen in den Fokus unse­res Innovationsstrebens stellen, dann erkennen wir auch: Das »Neue«, der Motor jener (Konsum-)Gesellschaft, die Neuartiges und Neuwertiges noch per se als begehrenswert erachtete, um sich von einer be­deutungslosen oder belastenden Vergangenheit zu befreien und in eine bessere Zukunft zu blicken, hat angesichts der gegenwärtigen Achtsamkeitsbewegung seine Attraktivität verloren. Darum prog­nos­­­ti-zieren wir in vorliegender Ausgabe auch nicht etwa »neue« Trends fürs Jahr 2019, sondern sondieren in bewährter Tradition das Rüstzeug für ein Design, das nicht um seiner selbst willen nach Neuem strebt, sondern einen echten (und damit wirklich neuen) Mehrwert für den User bietet, nutzbar ist und sich gut anfühlt. Andernfalls ergeht es uns nämlich unbeabsichtigt wie dem Nutzer der Bauhaus-VR-Installation: Er durchläuft eine mehrstufige Dramaturgie und erlebt den Wandel vom schöpferischen Gestalten zum völligen Kontrollverlust.

In diesem Sinne also: Ein gutes Neues!

Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisherin

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Best-Practices und Beispiele im User Experience Design und Interface Design

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