Bildband und Ausstellung über die Geschichte des modernistischen Grafikdesigns in Deutschland …
Alle Blicke richten sich im Jubiläumsjahr auf das Bauhaus, doch so wichtig die gefeierte Institution auch war – richtiger erscheint es tatsächlich, einen etwas allgemeineren Geburtstag zu feiern: »100 Jahre funktionales Grafikdesign in Deutschland«. So lautet der Untertitel dieses Bandes, der in Zusammenhang mit zwei Ausstellungen 2017 und 2019 erscheint. Beide hat Autor Patrick Rössler (Professor für Kommunikationswissenschaft an der Uni Erfurt) auch kuratiert.
Dazu hat Rössler ein reichhaltig bebildertes Buch veröffentlicht, das nicht zufälligerweise »Neue Typografien« heißt – den von Tschichold geprägten Begriff von der Neuen Typografie also in den Plural setzt. Der Drang nach moderner Gestaltung ging weit über das Bauhaus oder Wortführer wie Jan Tschichold hinaus, hatte in Deutschland auch in der Provinz Gravitationszentren wie in Magdeburg, Hannover oder im Ruhrgebiet.
Es gibt also viel zu entdecken in dem Bildband übers Design der 1920er und 1930er Jahre – vor allem Hunderte von Abbildungen, die durch nach wie vor spürbare Innovationskraft, Einfallsreichtum und gestalterischen Mut beeindrucken.
Im Original sind viele dieser Arbeiten dann von 1. März bis 12. Mai 2019 in einer Ausstellung zu sehen, die sich im Bauhaus-Jahr dann doch der wohl berühmtesten Designschule der Welt widmet: »Das Bauhaus wirbt. Neue Typographie und funktionales Grafik-Design in der Weimarer Republik« im KunstForum Gotha.
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Mehr über die Geschichte von Grafikdesign und Typografie in Deutschland kann man auchin unserer TypoStoria lesen.