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Fortnite vs. Apple vs. Facebook: Nieder mit den hohen Gebühren im App Store

Schon kurios, wie sich digitale Großkonzerne im Kampf um Einnahmen gerade als Befreier der Menschheit aufspielen.

Die Kritik an den 30 Prozent, die Apple von jedem über den App-Store vertriebenen Produkte einbehält, ist sicher berechtigt. Auch Google nimmt auf seiner Plattform zwar 30 Prozent für Android-Apps, aber immerhin sind die Anbieter dort noch frei, ihre Produkte auch anderswo zu vertreiben.

Bekanntlich hat Epic Games Apple deswegen den Krieg eröffnet und sogar in Kauf genommen, dass seine beliebtestes Spiel Fortnite nun im App-Store gesperrt ist. Damit einher geht eine fette Klage von Epic Games daher und natürlich ein großes Propagandatrommeln mit dem Hashtag #freefortnite und diesem Werbespot:

Die Jüngeren (also die meisten Fortnite-Spieler) werden vermutlich nicht viel verstehen. Weder verbinden sie irgendwas Besonderes mit dem Jahr 1984, noch ahnen sie, dass Apple sich in jenem Jahr mit einem legendären Werbefilm dieses Namens ins Bewußtsein der Menschheit rückte. Die Message damals: der personal computer befreit die Menschheit von Big-Brother-Maschinen aus dem Hause IBM.

Im Epic-Games-Filmchen ist nun ein Apple-Head zum Big Brother mutiert, der von der Leinwand spricht, eine mutige Fortnite-Kämpferin macht damit Schluss. Der Text dazu am Ende des Spots »Join the fight to stop 2020 becoming 1984«.

Ein milliardenschwerer Spielekonzern, an dem das chinesische Unternehmen Tencent wichtige Anteile hält, stilisiert sich zum Revoluzzer? Zumal die In-App-Kaufpolitik von Fortnite schon öfters in der Kritik stand? 

Facebook macht auch gegen App-Store-Gebühr mobil

Einen Verbündeten im Kampf gegen »die da oben« hat Epic Games ausgerechnet mit Facebook gewonnen. Der Social-Media-Gigant, der etwa in Deutschland zusammen mit Google drei Viertel (!) der digitalen Werbegelder kassiert, wollte sich in Corona-Zeiten mal sozial zeigen – mit einer Funktion für kostenlose Event-Ankündigungen im Zuge einer »Small Business Recovery«.

Apple wollte diese Self-Marketing-Maßnahme von Facebook nicht unterstützen und ließ sich wie immer nicht erweichen, auf die App-Store-Abgabe zu verzichten. »Unfortunately, they dismissed both our requests and SMBs will only be paid 70% of their hard-earned revenue«, heisst es im Facebook-Blog über die entsprechenden Anfragen bei Apple. Facebook werden aber weiterhin auf Seiten der SMBs stehen, also der hart arbeitenden kleineren und mittleren Unternehmen. »We remain committed to supporting SMBs, and we’ll keep finding ways to make it easier for them to bring their businesses online.«

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Cooler Artikel

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