»Es könnte ein Jubiläum sein« feiert 12 Jahre Artachment Art Space Basel. Gestaltet von der Designagentur SUAN wurde das exquisite Buch selbst zu Kunst erklärt – und wird als Zine weitergeführt. Auch das eine tolle Idee!
Der Artachment Art Space Basel sei der vielleicht kleinste Kunstraum in Basel, sagt die Designagentur SUAN – und gestaltete zu dessen 12-jährigen Jubiläum einen umso mächtigeren, 700 Seiten dicken Wälzer, der alle Ausstellungen, die dort bisher stattfanden, Revue passieren lässt.
Der Art Space zeigt Wechselausstellungen in Dauerinstallationen zeitgenössischer Kunst und hat sich mittlerweile selbst in ein eigenständiges Kunstobjekt verwandelt.
Und das alles feierte nicht nur die Jubiläumsschau, zu deren Eröffnung der heute 85-jährige Bildhauer und Aktionskünstler Roman Signer eine mit Farbe beladenen Drohne durch das Zollhaus fliegen ließ, sondern das zelebriert auch die umwerfende Publikation »Es könnte ein Jubiläum sein«.
Dessen Gestaltungskonzept stützt SUAN dabei auf den Ort selbst, einem 1944 erbauten Zollhäuschen, das den Veränderungen des Baseler Hafens trotz und genauso besonders ist wie das, was dort stattfindet.
Zitiert die Holzkiste, die das Buch ummantelt, die Architektur des Gebäudes, öffnet sich der Buchdeckel in der Mitte wie ein Fenster.
Und das gibt den Weg frei auf eine Kunst-Geschichte, die glitzert und glänzt und wie die unzähligen Ausstellungen, in den verschiedensten Farben schillert.
Auch die jeweiligen Kapiteltrenner nehmen das Motiv des Fensters auf. Sie sind mit kräftigen Farben umrandet und finden sich am offenen Buchrücken zu regenbogenartigen Farbspielen zusammen.
Als Schriften werden die Sailec Bold und Messina Serif verwendet, die Typografie ist wunderbar klar und der Weißraum großzügig.
Natürlich ist nach 12 Jahren noch lange nicht Schluss mit dem Artachment Art Space Basel. Und während die bisherigen Ausstellungen in dem Buch dokumentiert sind, werden die folgenden in einem Zine präsentiert.
Das erste liegt der Jubiläumspublikation bei und weitere werden zu den jeweiligen Ausstellungen folgen.
Dazu gehört die Ausstellungsreihe The Peter Pan Project, in der nicht nur gilt, dass Schweizer Kunststudierende gemeinsam mit internationalen Größen ausstellen, sondern auch, dass eine Person den Innenraum übernimmt, während die andere den öffentlichen Raum rund um das Zollhaus herum nutzt.
Dass beide Ausstellungsparts dabei immer durch die Fenster visuell miteinander verbunden sind, nimmt SUAN gleich mehrfach in der Gestaltung auf. Dazu gehören transparente Flyer, auf denen eine Position auf der Vorderseite und die andere auf die Rückseite gedruckt ist, Klebefolien, die auf Innen- und Außenseite der Fenster gebracht sind und eine limitierte Glas-Edition mit beidseitigem Siebdruck für die Künstler:innen selbst.
So viele Ideen, so viele smarte Umsetzungen. Dazu passt ganz wunderbar, dass Raphael Bottazzini, Künstler, Kurator und Direktor des Artachment Art Space, die glänzende und aufwändige Jubiläumspublikation, von der nur drei Exemplare gedruckt wurden, selbst zur Kunst erklärte.
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