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Diese Website hilft dabei Mikroaggressionen zu vermeiden

Ob Kampagne, Social Ad oder Forschungsprojekt: Sensible Kommunikation ist die Grundlage für kreatives Schaffen.

Ein Screenshot der website, auf der man die Navigation rechts sieht, die mit den unterschiedlichen Bereichen einen roten Farbverlauf von dunkel nach hell bildetMikroagressionen sind Alltag für unterrepräsentierte Gruppen. Dabei geht es nicht immer zwangsläufig um Rassismus, Seximus oder überhaupt eine klare Intention, verletzend zu sein. Es sind vielmehr die kleinen, unbewussten Kommentare, die Stereotype reproduzieren, oder historisch und kulturell negativ konnotiert werden.

Gerade im Kommunikationsdesign ist es allerdings wichtig, die häufigeren Mikroaggressionen zu kennen und zu vermeiden. Dabei hilft die Micropedia Website, die in einer Kollaboration aus mehreren kanadischen Institutionen für Gleichberechtigung, Forschung und Diversity entstand.

Informieren statt anprangern

Den Macher:innen geht es dabei allerdings nicht darum, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen – den meisten Menschen sind schon einmal Mikroaggressionen passiert und die Website soll dabei helfen, mit Reaktionen Betroffener umzugehen und sich in der eigenen Kommunikation zu sensibilisieren.

Dazu sind auf der Seite kompakt Beispiele als kleine, vertaggte Flashcards aufgeführt, die unterschiedlichen Bereichen wie 2SLGBTQ+, Gender oder Religion zugeordnet sind. So können sich Nutzer:innen ganz einfach durch die Bereiche klicken und Mikroaggressionen lesen, die teils von den Macher:innen, teils von der offenen Community eingereicht wurden.

Ein Screenshot der Website, auf der der Bereich für »Disability« mit mehreren Beispielen für Microaggressionen ausgeklappt ist

Klare Botschaft, klares Webdesign

Die Gestaltung der Seite und mehrerer Social Media Kanäle übernahm die Agentur Zulu Alpha Kilo aus Toronto, die damit 2022 sogar einen Graphite Pencil bei den D&AD Awards gewann.

Dabei wartet das Webdesign mit einer ungewöhnlichen, vertikalen Navigation an der rechten Seite auf, mit der sich die einzelnen Bereiche aufklappen lassen. Als Auszeichnungsfarbe macht helles Rot auf die Mikroaggressionen aufmerksam und markiert Teile in den kurzen Phrasen mit kräftigen Linien, Scribbles und animierten Kreuzchen.

Jede Mikroaggression steht dabei auf einer eigenen Flashcard mit Tags für die unterschiedlichen Bereiche, in denen sie problematisch sein kann und einer Definition, die genauer erklärt, welche Wirkung sie hat. So lassen sich die digitalen Kärtchen leicht für Social Media adaptieren und ermöglichen den Macher:innen, eigenständig die Vorschläge aus der Community einzupflegen.

Ein Screenshot des Instagram Accounts. Dort sind die kleinen Falshcards mit Mikroagressionen als quadratische Kacheln aufbereitet Eine Flashcard auf der »You don´t look Mexican« steht. Dahinter ist ein rotes x Eine Flashcard auf der »Calling a woman a girl« steht. Das Wort girl ist rot umkreist

Dieser Beitrag ist erstmals am 15. März 2023 erschienen.

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