Der dreidimensionale Kalender
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lona Neumaier und Nini Rutzmoser kreierten an der Designschule München einen Kalender, der sich dreidimensional falten lässt und somit Zeit und Raum verknüpft.
Als die Designstudentinnen lona Neumaier und Nini Rutzmoser an der Designschule München die Aufgabe gestellt bekamen, ein Kalendarium zu entwickeln, das rein typografisch gestaltet ist und das nicht nach einem Jahr obsolet wird, beschäftigten sich die beiden Studentinnen mit dem Zusammenhang von Zeit und Raum. »Dieser Gedanke erschien uns als logische Grundlage dafür, Dreidimensionalität in Gestaltung und Umsetzung eines Kalendariums miteinzubeziehen«, sagt Ilona Neumaier.
Die Gestalterinnen, die dieses Jahr ihren Abschluss gemacht haben, experimentierten mit vielen Materialen, Stanz- und Falttechniken und erzielten die gewünschte Wirkung schließlich mit zwei Materialien unterschiedlichen Gewichts: einem sehr dünnen Papier, das mit einer Polyethylen-Platte beklebt wurde. Diese wurde zuvor wiederum mit bedrucktem Papier beklebt und in Dreiecke geschnitten. Diese Materialien ermöglichten es, einen Kalender zu gestalten, der beweglich und dreidimensional faltbar ist. »Die Würfel lösen sich teilweise in ein unregelmäßiges Muster auf. Dadurch wird der Betrachter in die Dreidimensionalität raus- und wieder hineingezogen«, erklärt Ilona Neumaier.
In ihrem »Zeitraum«-Kalender steht jeder Würfel für einen Tag des Jahres. Die Farben sind innerhalb eines jeden Monats harmonisch je einem Farbton zugeordnet. Sie dienen so als Navigation durch den Kalender, der hauptsächlich den Verlauf der Zeit darstellt und weniger als Terminkalender funktioniert.
»Unser Ziel war es, ein Produkt zu schaffen, das abgesehen von seiner Funktion als Kalender einen Zweitnutzen verfolgt und nach Verbrauch seines ursprünglichen Nutzens nicht entsorgt werden muss«, erklären die beiden Gestalterinnen. »Das Kalendarium soll auch nach Ablauf des Jahres noch verwendbar sein – eine Erinnerung an das Jahr, die man sich gerne behält. Durch seine Faltbarkeit ist der Kalender individuell form-und wandelbar und regt dazu an, selbst etwas Neues daraus zu schaffen.«
Nach einem ähnlichen Prinzip sind auch die flexiblen Lesezeichen von Paperlux gestaltet
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