Design, das Leben retten kann!
Kreative vor! Am 25. November startet die Crowdfunding-Aktion für CUCULA, einem Modellbetrieb, in dem Flüchtlinge Designklassiker von Enzo Mari anfertigen – und sich so eine Zukunft aufbauen.
Kreative vor! Am 25. November startet die Crowdfunding-Aktion für CUCULA, einem Modellbetrieb, in dem Flüchtlinge Designklassiker von Enzo Mari anfertigen – und sich so eine Zukunft aufbauen.
CUCULA nennt sich die Refugees Company for Crafts and Design, ein Unternehmen von und für Flüchtlinge, die Zuflucht in dem internationalen JugendKunst- und Kulturhaus Schlesische27 in Berlin gefunden haben und deren Projekt von Kreativen unterstützt wird.
Die Company will den Weg in ein selbstbestimmtes Leben mit beruflicher Zukunft ebnen – und zwar für Ali, Maiga, Saidou, Moussa und Mali, die sich aus verschiedenen afrikanischen Ländern über Lampedusa bis nach Deutschland durchschlagen mussten und zu den Flüchtlingen auf dem Oranienplatz gehörten, die dort in einer Zeltstadt gegen ihre Abschiebung kämpften. Bis Barbara Meyer, Geschäftsführerin des JugendKunst- und Kulturhaus Schlesische27, den Flüchtlingen eines Tages Unterschlupf in ihrer Jugendstätte anbot.
Die Fünf kamen mit und bauten mit dem Designer Sebastian Däschle und nach den Bauanleitungen von Enzo Mari, dem weltberühmten italienischen Designer, Kommunisten, Kritiker der Massenproduktion und Verfechter des DIY, der 1974 das Buch Attoprogetazione mit diversen Bauanleitungen veröffentlichte, dort schon bald ihre ersten Möbel zusammen.
Eigentlich waren die Möbel nur für ihre eigenen Räume gedacht. Doch mittlerweile entstand aus dem Enzo-Mari-Modell »Sedia Uno« eine »Botschafter«-Stuhl-Serie, in der Holz verarbeitet wird, das von den Flüchtlingsschiffen stammt, mit denen so viele ihre lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer antreten.
Die Kollektion ist ein Hoffnungsträger für die Flüchtlinge, die keine Arbeitserlaubnis haben und von Abschiebung bedroht sind, einen Status Quo zu schaffen und so in Deutschland in eine gesicherte, selbstbestimmte Zukunft blicken zu können – als Möbelbauer und Teil von CUCULA. Mit ihrer Kollektion waren sie bereits auf der Mailänder Möbelmesse, haben Enzo Mari getroffen und hoffen jetzt, durch das Crowdfunding ihre Zukunft – und die anderer – zu sichern.
Um die Ausbildungsplätze realisieren zu können, benötigt CUCULA bis zum Ende des Jahres ein Startkapital in Höhe von 70.000 Euro, das fünf einjährige Ausbildungsstipendien, Deutschkurse und Rechtsberatung finanziert.
Ziel ist, über den Verkauf und über Spendeneinnahmen diese Ausbildungsstipendien und ein Betriebsbudget zu generieren.
Am 25. November startet die Crowdfunding-Kampagne, die einmal mehr zeigt, dass man nicht in Hilflosigkeit erstarren muss, sondern es viele Wege gibt, etwas zu machen, hier auf startnext.de.
Darüber hinaus sucht das CUCULA-Manufakturprojekt Förderer, die sie mit Rat und Tat begleiten und mit Sach- und Geldspenden unterstützen – wie Raban Ruddigkeit, der das Logo der Company entwarf, das mit den rechten Winkeln spielt, die im Möbelbau und den Möbeln selbst vielfach vorkommen.
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