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Chaos & Typografie: Tolle Titel für die Serie »Jugend – es ist kompliziert!«

Auf ZDF Neo ist gerade die Sitcom »Jugend – es ist kompliziert!« über eine Berliner WG angelaufen, die für Spaß und Diskussionen sorgt. So mitreißend wie die Schauspieler:innen ist auch die typografische Titelgestaltung des Kreativstudios Serious Play.

Ein bisschen »Friends« und viel Berlin, dazu großartige Schauspieler wie Thomas Schubert und Fabian Hinrichs und reichlich Chaos:

Acht Teile lang führt »Jugend – Es ist kompliziert!« durch das WG-Leben von vier Freund:innen – und das mit Titeln, die das Kreativstudio Serious Play aus dem Berliner Wedding gestaltete.

Showrunner, Autor und Regisseur Stefan Stuckmann fragte bei Stefanie Aurich und David Löwe an, ob sie die Titelgestaltung übernehmen würden. Ab und zu arbeiten sie im Filmbereich, gestalten immer wieder auch Treatments im Vorfeld der Produktionen. Und manchmal auch Props, also Fake Designs wie zum Beispiel Bücher oder Schallplattencover, die dann von den Schauspielenden genutzt werden.

Von Farben und Schriften-Vielfalt

Als Stefan Stuckmann ihnen beschrieb, um welche Themen sich die Serie »Jugend – Es ist kompliziert!« dreht, fielen immer wieder Begriffe wie »Scheitern« oder »Fehler«, wie Serious Play sagt. Sie bildeten einen ersten Anhaltpunkt für die Entwurfsphase, bis später eine Liste von Wörtern, Formulierungen und Buzz Words des Regisseurs folgte.

Diese setzte Serious Play dann in einer Titelsequenz um, die aus schönsten, klaren und leuchtenden Farben und aus schwarzer Typografie besteht, die Begriffe wie Kommerz, no kids, two dogs, Mensch mit Penis oder Neoliberalismus nutzt, um die Themen der Serie anschneiden.

Und sie gleichzeitig auch beschneidet oder geometrische Farbfelder über sie legt, nur einzelne, übergroße Buchstaben anreißt oder kurz aufblinken lässt, Bilder mit einem Moiré-Effekt versieht und so das Scheitern der Protagonisten der Serie gleich mit erzählt. Zudem steht die Vielfalt der Schriften für die Vielfalt der Charaktere.

Immer neue Entdeckungen

Auch als Puzzle könnte man die einzelnen Teile der Titelsequenz sehen, nur, dass sie sich auch am Ende nicht zusammensetzen. Vielmehr visualisieren sie auf eigene Weise den Kern der Serie, in der es denselben chaotischen, kontrastreichen und turbulenten Flow gibt. Schließlich steckt nicht umsonst ein »es ist kompliziert« im Titel der Show.

Perfekt abgestimmt sind die Titel auch auf die sehr eigene Vertonung von Indie-Pop- und Literatur-Star Peter Licht.

So wie der Sound sind sie in ihrem Spiel aus Schiebeblenden, Aussparungen und Überlagerungen, Rhythmus und kurzer Taktung nur schwer zu fassen und sorgen so bei jeder der (bisherigen) acht Folgen immer wieder für Überraschungen und dafür, dass man bei jedem Sehen etwas Neues entdecken kann.

Perfekter Flow

Animiert wurde die Titelsequenz von dem Hamburger Grafik- und Motion-Designer Lucas Hesse, den wir auch vom Indie-Mag Ruhm & Ego kennen, das genauso so spannend wie seine Bewegtbild-Arbeiten sind.

Das alles in ein perfektes Zusammenspiel und kaum zu glauben, dass Serious Play von der finalen Freigabe bis zur fertigen Titelsequenz nur zwei Wochen Zeit hatte.

Hier ist die Titelsequenz:

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