Jasmin Habermann, UX/UI Designerin bei headraft, hat an der AR-App für das Berliner Ensemble mitgewirkt – ihre Erkenntnisse zu nutzerfreundlicher Gestaltung in Augmented Reality
Das Projekt BE backstage hatte ein klares Ziel: Die interaktive Darstellung verschiedener Geschichten und Geheimnisse des Berliner Ensembles in Augmented Reality.
Hierbei lag der Fokus auf einer intuitiven Nutzer:innen-Führung, um den Entdeckergeist der Nutzer:innen zu wecken und sie auf eine Reise in die Welt des Theaters und in sonst verborgene Räumlichkeiten einzuladen. Das Zusammenspiel von virtuellen Elementen im realen Raum brachte verschiedene Herausforderungen mit sich und sorgte für spannende Erkenntnisse.
Gerade bei umfangreichen Projekten ist der regelmäßige Austausch und die enge Abstimmung zwischen Entwickler:innen und Designer:innen von entscheidender Bedeutung. Eine flexible Aufgabenteilung ist vorteilhaft.
So platzierte unser Designteam Assets direkt in Unity, um schon vor den Tests ein Gespür für die Komposition und die Bewegung der Nutzer:innen im Raum zu entwickeln. Verschiedene Elemente wie 3D-Scans, Archivbilder und Audiospuren bilden dabei einzelne Interaktionspunkte, zwischen denen sich die Nutzer:innen frei bewegen konnten.
Navigation im 3D-Raum
Virtuelle Elemente im realen Raum können die Orientierung der Nutzer:innen innerhalb einer Experience mitunter erschweren. Das Ziel bei BE backstage war es, die Experience sowohl direkt im Berliner Ensemble an spezifischen Orten als auch ortsunabhängig erlebbar zu machen.
Hierfür entwickelten wir eine einfach zugängliche Navigation, die die Nutzer:innen mithilfe eines animierten Pfeils und einer Übersichtskarte zum Ziel führte, sobald sie eine Story betreten. Klare Anweisungen und Hilfestellungen wie (animierte) Icons und Call-to-Actions helfen den Nutzer:innen, sich zu orientieren, mit dem Inhalt zu interagieren und schnell ans Ziel zu gelangen.
Lesbarkeit in AR
Um Geschichten umfassend zu erzählen, sind Textinhalte von großer Bedeutung. Allerdings kann durch wechselnde Hintergründe in AR die Lesbarkeit von Schrift nicht immer gewährleistet werden. Um sicherzustellen, dass alle wichtigen Informationen erfasst werden, sind alle Fließtexte im User Interface und nicht im 3D-Raum platziert.
Die Experience als großes Ganzes
Die größte Herausforderung bestand darin, alle Elemente zu einem konsistenten und selbsterklärenden Erlebnis zusammenzufügen, um die Neugier der Nutzer:innen über den gesamten Verlauf aufrechtzuerhalten. Für viele von ihnen ist es die erste Erfahrung mit AR-Erlebnissen, weshalb es wichtig war, auf bewährte Mechaniken zurückzugreifen, die eine intuitive Nutzung gewährleisteten.
Jasmin Habermann ist UX/UI Designer und Teamlead bei der Hamburger Agentur für immersive Erlebnisse headraft. Sie hat an der HAW Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Interaction Design studiert. 2019 belegte sie beim Portfolio Slam der Hamburg Kreativ Gesellschaft und der Page den ersten Platz.