Autonomous Avatar: Im Tanz mit einer KI
Tobias Staab inszeniert die angespannte Stimmung in der KI-Diskussion in einer audiovisuellen Tanzperformance im Fulldome Planetarium Bochum
Wie macht man die Spannung zwischen realen Menschen und Künstlicher Intelligenz erlebbar? Wie zeigt man, welche Chancen und Risiken in ihrer Begegnung stecken? Diese Fragen stellte sich der Regisseur und Kurator Tobias Staab in der audiovisuellen Tanz-Performance »Autonomous Avatar«, welche Anfang Dezember in Bochum das erste Mal aufgeführt wird.
3D-Visualisierung und Motion Capture
Die Begegnung zwischen KI und Mensch zieht sich dabei durch alle Bestandteile der Performance. Zwei Tänzer:innen in Motion Capture Suits steuern 3D-visualisierte Avatare mit übernatürlicher Größe oder sleeken Texturen. Doch nur für einen Teil des Tanzes kontrollieren die beiden Performer:innen ihre Avatare – die Visualisierung bricht immer wieder aus und spielt so die präsenten Zweifel in der Diskussion um KI.
Die überdimensionalen 3D-Figuren projiziert das Team um Tobias Staab an die Kuppel des Fulldome Planetariums Bochum, sodass Zuschauer:innen von Bildern umgeben sind, während sie die Tanzenden im Raum betrachten.
KI-generierter Spatial-Sound
In der Musikalischen Untermahlung treffen ebenfalls Welten aufeinander. Der Elektro-Komponist Benedikt Brachtel setzt darin nämlich unterschiedliche Akustische Impulse aus den Musikepochen um und verarbeitet Tonaufnahmen von der Schauspielerin Sandra Hüller.
Sie sang bereits im September unterschiedliche literarische Texte und Dialoge mit Chatbots ein, welche Tobias Staab mit der OpenAI Sprachproduktion entwickelte. Der Sound wird parallel zur Tanzperformance über 64 Speaker Boxen im Raum erlebbar und soll Besucher:innen am 3. Und 4. Dezember begeistern. Tickets für die 80 minütige Performance gibt es auf der Website des Planetariums Bochum.
Dieser Beitrag ist erstmals am 26. Oktober 2022 erschienen.
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