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Alles glanz öko!

Auch wer sein Printprojekt veredeln möchte, kann dabei die Umwelt im Blick haben. Wir zeigen ökologisch vertretbare Lösungen.

Beim Stichwort Veredelung denkt man vor allem an Folienprägung und Spotlackierung. Glanzvolle Effekte, die zweifellos für Aufmerksamkeit sorgen, ökologisch betrachtet jedoch ihre Schattenseiten haben. Vor allem lackveredelte Printprodukte gelten als kaum recycelbar, denn die Trennung des Lacks vom Bedruckstoff ist schwierig und aufwendig. Thomas Fleckenstein, Prokurist bei der Umweltdruckerei Lokay, fasst den Begriff Veredelung ohnehin etwas weiter:

»Printprodukte lassen sich nicht nur materiell, sondern auch immateriell veredeln, indem man sie etwa durch die Wahl der Papiere und der Farben umweltfreundlich druckt. Ich finde, der Blaue Engel auf einer Broschüre oder einem Flyer ist auch eine Veredelung.«

Hier finden Sie unser Umweltranking der Veredelungen. Noch mehr Infos zum Thema und viele schöne Artworks präsentiert die PAGE 02.2018, die Sie hier bestellen können.

Umweltranking der Veredelungen

1 Prägung und Stanzung. Da es sich hier um rein mechanische Verformungen handelt, gibt es keinen nachteiligen Einfluss auf die Umwelt.

2 Laserstanzung. Durch die für den Laser verbrauchte Energie fällt die Umweltbilanz etwas schlechter aus als bei mechanischen Stanzungen.

3 Dispersionslack. Diesen meist zum Schutz der Drucksachen aufgetragenen matten oder glänzenden Lack gibt es in umweltfreundlichen Varianten, die aus Wasser und Bindemitteln wie Harzen bestehen.

4 Heißfolienprägung und Duftlack. Beide sind per se keine umweltfreundlichen Veredelungen, aber besser als vergleichbare Möglichkeiten. Bei der Heißfolienprägung werden extrem dünne Farb- oder Aluminiumschichten auf das Produkt übertragen. Die Folie, die schwermetallfrei sein sollte, dient dabei nur als Trägermaterial und wird nach dem Applikationsprozess vom Produkt wieder abgelöst. Heiß geprägte Produkte lassen sich recyceln. Beim Duftlack besteht die Hülle der Duftkapseln aus einem Kunstharz. Der Duftlack wird als fünfte Farbe im Druckverfahren aufgetragen. Da die Menge des Auftrags sehr gering ist, ist auch hier der Recyclingprozess unproblematisch.

5 UV-Lacke, Neon- und Metallicfarben. UV-Lack ist mittels UV-Wellen gehärteter, flüssiger Kunststoff. Beim Härten unter UV-Licht entsteht eine hauchzarte Kunststofffolie, die beim Recyceln in kleine Schnipsel zerreißt – ungünstig fürs spätere Deinking. Auch Metallic- und Neonfarben lassen sich nicht vollständig deinken, sie enthalten mineralölhaltige Pigmente und Trockenstoffe auf Kobaltbasis. Mit UV-Lack, Neon- oder Metallicfarben veredelte Druckprodukte gehören in den Restmüll, nicht ins Altpapier.

 

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Was Gestalter und ihre Kunden tun können, um nachhaltige Printerzeugnisse zu schaffen.

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