Gold gibt’s für einen Designer, den es es gar nicht gibt: Er ist eine KI.
Natürlich ging die Auszeichnung eigentlich an das Studio, das ihn erfand … und über ein Jahr lang seine Kunden höchst erfolgreich im Glauben ließ, NikolAI Ironov sei ein echter Kollege, der remote arbeitet. Die Idee dazu hatte das Art. Lebedev Studio, schon lange eine der spannendsten russischen Kreativadressen. Strenge Geheimhaltung bewirkte, dass die Auftraggeber die gestalterischen Arbeiten der KI ganz vorurteilsfrei bewerteten – und für gut befanden. Von Branding bis Packaging Design sind NikolAIs Kreationen nun in vielen Real-Life-Projekten zu sehen.
Grand Prix plus vier weitere Gold Awards: Haupt-Abräumer beim gesamteuropäischen ADC-Wettbewerb war #wombstories, ein Werbespot der britischen Agentur AMVBBDO für die Hygienemarke Libresse. Der Film erzählt die bewegte Lebensgeschichte einer Frau aus ihrer Gebärmutter heraus … Und zwar besser als Hollywood das je geschafft hat, wie es in begeisterten Medienkommentaren hieß. In einem PAGEonline-Artikel hatten wir schon über die Hintergründe berichtet.
Aber auch Deutschland und Österreich können mit den Ergebnissen des ADCE Awards höchst zufrieden sein. Von 44 Gold-Auszeichnungen gingen 44 nach Deutschland. Die Österreicher gewannen zwei mal Gold, 11 mal Silber und 12 mal Bronze.
Fünf Gold-Awards und einen Sonderpreis kassierte The Uncensored Library der DDB Group Germany. Ein geniales Projekt für Reporter ohne Grenzen: Um die Zensur in vielen Ländern zu umgehen und jungen Menschen kritische Inhalte zugänglich zu machen, wurden sie in einer Bibliothek in Minecraft untergebracht.
Gold in der Kategorie Interacive & Mobile: Die MAK-App der Wiener Studios Huangart und LWZ wartet nicht nur mit tollem Design auf, sondern auch mit Inhalten und Links, die weit über die Ausstellung hinausweisen. Hier geht’s zum App-Download. (Gerade erst haben Huangart/LWZ übrigens einen neuen Audio-Guide fürs MAK entwickelt, der mit Sicherheit ebenfalls preiswürdig ist.)
Sensationell auch das mit Gold preisgekrönte Projekt der isländischen Agentur Brandenburg für das Stadttheater Reykjavik. Dafür wurde eine in 360 Grad bewegliche Bühne gebaut – Fotograf Svenni Speight nutzte sie zur Kreation schwindelerregender Bildwelten.
European Student of the Year wurde Fabian Draxl mit einem an der Universität für Angewandte Kunst in Wien entstandenen Projekt: dem Web-Tool anita.care/s. Es untersucht, wie variable Fonts Menschen mit Leseschwächen unterstützen können.
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