Schönste Abstraktionen, Typogewitter und Farbregen: Die Gewinner des Wettbewerbs »100 beste Plakate 22« sind in Berlin zu sehen. Heute ist Eröffnung – und man sollte dabei sein. Für alle, die nicht vor Ort sind, hier noch einmal unser Best-of …
663 Einreichende haben sich mit 2.298 Plakaten, davon 1.074 Einzelplakate und 335 Serien, am Wettbewerb 100 beste Plakate 22 beteiligt.
Heute Abend, am 15. Juni 2023 um 19.30 Uhr, wird die Ausstellung der 100 Gewinnerplakate im Foyer des Kulturforum Berlin eröffnet.
Und die gezeigten Plakate sind ein aufregender Ritt durch wummerndes Grün und durch satte Farbfelder, viel prägnante Typografie ist zu sehen und dazu immer wieder Linien und Zeilen, die durch alle Sichtachsen brechen. Auffällig ist, wie expressiv viele der Arbeiten sind.
Aufregende Auftragsarbeiten und Projekte
Ausgewählt wurden sie von der Berliner Kommunikationsdesignerin Prof. Barbara Kotte vom Kollektiv Scrollan, die der Jury auch vorsaß, von dem Schweizer Grafikdesigner Yvo Hählen von Studio Balmer Hählen aus Lausanne, von Thomas Kronbichler von dem Studio Mut aus Bozen, von Wolfgang Ortner von der Linzer Designagentur OrtnerSchinko und von der Grafikdesignerin Antonia Terhedebrügge vom Studio Terhedebrügge aus Berlin.
Wie immer wurde zuerst eine Online-Vorauswahl getroffen. Und schließlich lagen zur finalen Entscheidung 383 Plakate (239 Einzelplakate und 106 Serien) von 239 Einreichenden vor.
48 der prämierten 100 Plakate und Plakatserien kommen aus Deutschland, 43 aus der Schweiz und 9 aus Österreich. 87 von ihnen sind Auftragsarbeiten, 2 Eigenaufträge und 11 studentische Projektaufträge.
Best-of Plakatdesign auch live zu sehen
Natürlich ist es am schönsten, die Plakate im Original zu sehen. Und das kann man ab heute, dem 15. Juni 2023, im Kulturforum, Staatliche Museen zu Berlin wo die Ausstellungstournee der 100 Beste Plakate 22 startet und anschließend an verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Korea zu sehen sein wird. Weitere Schauen sind geplant.
Gleichzeitig erscheint zum Ausstellungsauftakt das Jahrbuch 100 beste Plakate 22 in Zusammenarbeit mit dem Verlag Kettler, gestaltet vom Berliner studio lindhorst-emme+hinrichs.
Wie hier visuell kommuniziert wird ist “atemberaubend” – aber leider nicht im positiven Sinne. Pure Selbstverliebtheit die einen sprachlos zurücklässt mit der Frage “Was will mir dieses Druckerzeugnis sagen?” Keines der Plakate erfüllt seinen Zweck – nämlich eine Botschaft oder eine Information zu vermitteln. Sich als Designer zurückzunehmen und Jene im Sinn zu haben die das Plakat ansprechen soll, scheint immer schwerer zu fallen. Ist das Kunst oder kann das weg …?
Carsten Wolff schreibt
Oh, wow, so viele schlechte Plakate zu sehen ist nicht ungewöhnlich. Aber ungewöhnlich ist es, dass das die besten Plakate des Jahres 2022 sein sollen! Es war Franz Mon, der einst sagte:„Ein Plakat ist eine Fläche, die ins Auge springt!“ Kaum eines der Plakate erfüllt diesen Anspruch. Meist ist weder das Thema noch das Kommunikationsziel erkennbar. Um einen anderen alten weißen Mann zu zitieren:„Der Künstler macht, was er will, der Designer will, was er macht.“ Bei diesen Plakaten können die Gestalter nur versuchen, sich in den Kunstkontext zu retten, wo es keiner Begründung für das eigene Tun bedarf. Schade, mit „besten Plakaten“ hat dieser Wettbewerb so gar nichts zu tun.
Nette Versuche aus dem ersten Lehrjahr?
Wie hier visuell kommuniziert wird ist “atemberaubend” – aber leider nicht im positiven Sinne. Pure Selbstverliebtheit die einen sprachlos zurücklässt mit der Frage “Was will mir dieses Druckerzeugnis sagen?” Keines der Plakate erfüllt seinen Zweck – nämlich eine Botschaft oder eine Information zu vermitteln. Sich als Designer zurückzunehmen und Jene im Sinn zu haben die das Plakat ansprechen soll, scheint immer schwerer zu fallen. Ist das Kunst oder kann das weg …?
Oh, wow, so viele schlechte Plakate zu sehen ist nicht ungewöhnlich. Aber ungewöhnlich ist es, dass das die besten Plakate des Jahres 2022 sein sollen! Es war Franz Mon, der einst sagte:„Ein Plakat ist eine Fläche, die ins Auge springt!“ Kaum eines der Plakate erfüllt diesen Anspruch. Meist ist weder das Thema noch das Kommunikationsziel erkennbar. Um einen anderen alten weißen Mann zu zitieren:„Der Künstler macht, was er will, der Designer will, was er macht.“ Bei diesen Plakaten können die Gestalter nur versuchen, sich in den Kunstkontext zu retten, wo es keiner Begründung für das eigene Tun bedarf. Schade, mit „besten Plakaten“ hat dieser Wettbewerb so gar nichts zu tun.
Carsten Wolff