och dieses Jahr wird Uwe C. Beyer seine Stelle als erster Art Direktor des Spiegel antreten. Wir sprachen mit ihm darüber.
Dieses Jahr wird der »Spiegel« einen offiziellen Art Director bekommen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Magazins. Es ist Uwe C. Beyer, der 1997 das Büro Freihafen in Hamburg gründete und der davor, nach Stationen bei »Die Woche«, »Stern«, RTL Television und dem »ZEIT Magazin«, bereits als Layoutchef für den »Spiegel« gearbeitet hat. Wir sprachen mit ihm über seine neue Aufgabe.
PAGE: Wann genau beginnen Sie Ihre Arbeit als Art Director des »Spiegel«?
Uwe C. Beyer: Offiziell am 1. Oktober. Ich werde aber sicherlich schon vorher den einen oder anderen Tag in meine neue Aufgabe investieren.
Was bedeutet für Sie der Schritt von der Selbstständigkeit zurück in die Festanstellung?
Auf jeden Fall werde ich weniger segeln gehen können als heute. Also bin ich auch nicht mehr so oft erkältet.
Bekommt das Büro Freihafen einen neuen Geschäftsführer? Wie wird es weitergehen?
Es ist für die nächsten Jahre alles gut geregelt. Das Büro Freihafen ist, wie schon länger geplant, mit der Mediengruppe Hamburg GmbH fusioniert, die ich mit drei Partnern im letzten Jahr gegründet habe und in deren Geschäftsführung ich Mitglied bin und bleibe. Die grafische Qualität des Büro Freihafen wird also auch ohne mein tägliches Zutun bestehen, denn ich habe ein tolles Team.
Was zieht Sie zurück zum »Spiegel«?
Die Mischung von Tradition und Aufbruch. Als ich mit 28 im Spiegel-Verlag arbeitete, habe ich mich dort geborgen und zuhause gefühlt, aber nach dem Redesign für eine Festanstellung noch zu viele Hummeln im Hintern gehabt. So bin ich dann erst zu Gruner gewechselt und habe schließlich das Büro Freihafen gegründet, das übrigens bis zum Umzug des Spiegel vis-à-vis vom alten Spiegelgebäude in der Brandstwiete residierte. Im Büro Freihafen haben wir in den letzten 14 Jahren sehr viele Markenmedien aufbauen und verändern können, aber das hier ist etwas ganz Besonderes und Einmaliges.
Georg Mascolo hat die Position des AD neu geschaffen. Was, denken Sie, war seine Motivation dafür? Und warum fiel seine Wahl auf Sie?
Ich schätze Georg Macolo sehr und bin sicher, mit ihm beim Spiegel Einiges bewegen zu können. Alles weitere müssen Sie ihn bitte selber fragen.
Hat Herr Mascolo gesagt, was er von Ihnen erwartet?
Ja.
Vor 15 Jahren gestalteten Sie das Layout, an dem sich bis heute nicht viel geändert hat. Was haben Sie nun mit dem Magazin vor? Welche Veränderungen können wir erwarten?
Der Spiegel hat ein großes optisches Potential und sehr fähige und sympathische Leute. Uns wird bestimmt etwas Schönes einfallen. Sicherlich haben die Spiegel-Schriften, die Lucas de Groot mir 1996 geschnitten hat, noch nicht ausgedient. Ich finde sie immer noch elegant und zeitlos, auch wenn man ihre Verwendung noch optimieren könnte. Lucas kann sein Spiegel-Abo also noch eine Weile behalten.
Das Konkurrenzblatt »Stern« hat mit Johannes Erler ja auch einen neuen AD. Haben wir eine Wende im Design der deutschen Nachrichtenmagazine zu erwarten?
Eine Wende wird es nicht geben. Aber eine Offensive.