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»Wir designen unseren Alltag während wir ihn leben« Q&A mit Debbie Millman

Ihr Podcast Design Matters ist legendär, ihre Stimme aus der Branche nicht wegzudenken. Debbie Millman beantwortet acht Fragen in ihrem persönlichen PAGE Q&A

Debbie Millman sitzt in einem schwarzen Rollkragenpullover vor einer Konstruktion aus mehreren SchubladenDebbie Millman macht PAGE Konkurrenz, wenn es darum geht, die wichtigsten Stimmen aus der Kreativbranche zu Wort kommen zu lassen. Den Podcast »Design Matters« betreibt sie bereits seit über 17 Jahren parallel zu ihrer Karriere als mehrfach ausgezeichnete Editorial-Illustratorin, Branddesignerin und Autorin.

Millman ist Mitbegründerin eines der ersten Branding-Masterprogramme weltweit an der School of Visual Arts in New York. Sie lebt zusammen mit ihrer Frau Roxane und ihrem Hund Max in Los Angeles. Im Q&A gibt sie Einblicke in ihre Designphilosophie und die Herausforderungen, die sie in Zunft für die Designbranche sieht.

Ein illustriertes orangefarbenes Kleid mit Streifen auf Betonuntergrund. darunter steht »Dress I wore to the hospital«
Auszug aus Debbie Millmans selbst illustrierten Memoiren, an denen sie gerade arbeitet.

Warum ist Design wichtig?
Im Branding schaffen wir Wert und kommunizieren ihn durch Design. Aber Design ist so viel mehr – es schafft eine Balance aus Kulturgeschichte, Psychologie, Wirtschaft und Kreativität. Alles, was Menschen machen, ist auf eine Art designt: Unsere Kleidung, Häuser, Jobs und Experiences. Wir designen unseren Alltag, während wir ihn leben.

Was würdest du heute machen, wenn Design nichts geworden wäre?
Wenn ich meinen heutigen Mut und Tatendrang schon mit 21 gehabt hätte, hätte ich eine Karriere im Musiktheater angestrebt.

Was wünscht du dir von der nächsten Generation Designer:innen?
Unstillbare Neugier und eine ethische Haltung bei der Arbeit.

Welcher Designtrend ist dir in letzter Zeit positiv oder negativ aufgefallen?
Ich kann den Retro-Branding-Style nicht mehr sehen, der gerade überall auftaucht. Das hat für Burger King gut funktioniert und man hätte es dabei belassen sollen.

Was ist die größte Herausforderung für die Kreativbranche in den kommenden Jahren?
Die Geschwindigkeit mit der KI-generierte Kunstwerke, Fotografien, Musik und Texte die Öffentlichkeit und Kreative gleichermaßen in den Bann ziehen, macht mich nervös. Ich mache mir keine Sorgen, dass KI unsere Jobs übernimmt, sondern dass sie uns erlaubt, zu vergessen, wie man eigene Ideen generiert.

Debbie Millmans Frau Roxane und ihr Hund Max sitzen in einem Auto
Debbie Millmans Frau Roxane und ihr Hund Max

Dein Ansatz: Herz oder Kopf? Theorie oder Praxis?
Immer Herz und Kopf, manchmal zu meinem eigenen Verdruss. Und definitiv Praxis.

Was war das Beste, das dir heute passiert ist.
Meine Frau Roxane hat großartig gekocht und den Abwasch gemacht.

Welche Frage sollte dir mal jemand in einem Interview stellen?
»Was magst du am meisten und am wenigsten an deiner Arbeit?«

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