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Steffen Seibert auf der re:publica

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iratenbekämpfung am Horn von Afrika: Regierungssprecher Steffen Seibert im Gespräch auf der re:publica.

Vollbesetzt bis auf den letzten Platz, viele finden keinen mehr, andere hocken sich auf den Boden, dazu Kameras und ein Blitzlichtgewitter: Die Einladung von Steffen Seibert, der unter @RegSprecher twittert, ist ein Coup der re:publica – und ein zwar ein äußerst kurzweiliger!

Dass er wortgewandt ist, bewies Steffen Seibert schon oft und jetzt erneut im Gespräch mit Geraldine de Bastion, Politikberaterin, die in diesem Jahr das Programm der re:publica kuratierte – und gab sich zudem überraschend entspannt und nahbar.

58.000 Follower habe er, korrigiert er de Bastion, die von 55.000 sprach, »mit Zahlen bin ich etwas pingelig« und 2011 habe er begonnen zu twittern. Da war der Kreml längst dabei, das Weiße Haus, der Elysee Palast, Downing Street No. 10 – und sogar der Vatikan. Und »schließlich solle man in Sachen Modernität nicht weit hinter dem Vatikan zurückfallen«.

Anfangs dachte er noch, die drei Millionen Follower von Obama zu schlagen, denn es »nützt ja nichts, klein zu denken«, da war er etwas naiv, gab er zu und sei heute natürlich schlauer. Schließlich twittere er auf Deutsch und da ist der Kreis der Follower natürlich eingeschränkt.

Das Netz sei allerdings nicht die Republik, stellte er klar, redete augenzwinkernd von »iratenbekämpfung am Horn von Afrika«, von seiner Traumatisierung durch die Cannabis-Fraktion, die äußerst umtriebige Follower wären und, dass er beruhigt war, als er gehört hat, dass Obama dasselbe Problem mit ihnen habe.

Die Tatsache, dass Sigmar Gabriel jetzt auch twittere, konterte er mich einem »als wenn das eine gute Nachricht für mich wäre«, zog sich charmant aus der Affäre als er bekennen musste, dass er nicht wisse, was Trolle seien und hatte die Lacher auf seiner Seite, als er vor laufenden Kameras darüber aufgeklärt wurde.

Die erste Publikumsfrage ging schließlich an die hörbehinderte Jule@EinAgenschmaus, leidenschaftliche Bloggerin und Twitterin, die mit ihren Tweets dafür sorgte, dass die Podcasts der Regierung jetzt Untertitel haben und nachhakte, wann endlich Videos von Gebärdensprache begleitet würden. Er werde es der Kanzlerin antragen, versprach er.

Der letzte Punkt schließlich an die Moderatorin Geraldine de Bastion, die befand, dass er nun ja wüsste, wie nett sie hier seien (zu nett vielleicht wie manche monierten) und Angela Merkel für die Konferenz im nächsten Jahr einlud.

Viel Applaus, wenig Aufruhr – und wie jemand hinter mir befand: Zwar stehe er der falschen Regierung zur Seite, »aber eine coole Sau war der Seibert schon immer«.

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