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Rhizomatisches Erzählen: interaktive 3D-Experience für autonomes Denken

Mit »Bite the Hand« überwindet Alexandra Boblov hierarchische Erzählweisen. In ihren »lebenden Bildern« lassen sich Fragen, Frameworks und ein Manifest für rhizomathisches Denken und eine autonome Zukunft entdecken

Lebendes Bild von Alexandra Boblov. Hochschule Pforzheim. Inwieweit können Designer:innen neue Frameworks für eine antidiskriminierende, antikapitalistische, gerechtere und freiere Gesellschaft entwickeln? Für ihren Bachelor im Fach Visuelle Kommunikation setzte sich Alexandra Boblov mit dem Erzählen von Geschichten und der Legitimation von Machtverhältnissen durch ebendiese auseinander.

Ziel ihres Speculative-Design-Projekts »Bite the Hand: Movement, Pleasure, Multiplicity« ist es, »Menschen ein Verständnis für die Wechselwirkung zwischen Geschichten und der Konstruktion von Realität zu vermitteln. Ich wollte ihnen außerdem ein Instrument zur kritischen Reflexion an die Hand geben und ihnen dadurch zu etwas mehr Handlungsfähigkeit verhelfen«, so Boblov.

Bite the hand Manifesto Alexandra Boblov
Das Manifest für antidiskriminierde Narrative von Alexandra Boblov.

Auf dem Weg zur Autonomie

Dazu befasste sie sich zunächst intensiv mit verschiedenen theoretischen und fiktionalen Ansätzen zu Machtverhältnissen, zu Erzählweisen sowie zu Zukunftsszenarien und entwickelte dann ein schriftliches Manifest sowie den Prototyp einer interaktiven 3D-Experience.

Um Autonomie und das Nachdenken über eine vielgestaltige Zukunft anzuregen, können Besucher:innen vernetzte Räume erkunden, Elemente finden und Fragen beantworten. Auf diese Weise aufgedeckte Fragen, Aussagen und Frameworks sollen den Spieler:innen ein Gefühl von Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmung vermitteln.

So sammelt man auf dem Weg zur Autonomie abgeschlossene Interaktionen in einer In-Game-Carrier-Bag. Diese fungiert sowohl als Speicher als auch als eine Art grafische klickbare Karte zur Orientierung im Spiel. Eine vollendete Erzählmechanik besitzt die Experience nicht, vielmehr geht es darum, Dinge zu bewegen, zu erkunden und sie auch ein zweites oder drittes Mal anzuschauen. Das Spiel endet, wenn die Spieler:innen es enden lassen möchten.

Alexandra Boblov Portrait
Foto: Richard Rotfuss

Alexandra Boblov (@boblov.a) entwickelt neue visuelle Sprachen und Bildwelten, die Betrachter:innen emotional berühren und anregen sollen, neue Perspektiven einzunehmen. »Nach meinem Studium verfolge ich meine Selbstständigkeit im Bereich visuelle Narration für Brands mit 3D-Motion-Design weiter.

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