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Phänomenaler Blick ins Atelier

M

onate lang ließ sich Gerhard Richter bei der Arbeit beobachten – das ist hochspannend, verblüffend, intim und heute auf arte zu sehen.

Ber der Arbeit beobachtet zu werden sei »das Schlimmste was es gibt«, sagt Gerhard Richter – und ließ es 2009 dennoch zu. Drei Jahre lang begleitete die Dokumentarfilmerin Corinna Belz ihn auf Reisen um die Welt – und sechs Monate beobachtete sie ihn bei seiner Arbeit im Atelier.

Es ist spannend wie ein Krimi wenn Richter die riesigen Rakel über die Leinwand zieht, zurücktritt, noch mal einen Blick darauf wirft, hier und da nachbessert, Akzente setzt, es wieder übermalt, zweifelt – und eigentlich nie zufrieden ist.

Ganz konzentriert richtet sich der Blick auf die Leinwand und auf den Malprozess selbst, nichts lenkt davon ab, auch keine Kommentare. Statt dessen taucht man tief in Richters Arbeit und in die Abstraktion ein. Das tat bereits ein euphorisches Publikum als der Film im letzten Jahr in den Kinos lief, er nicht nur preisgekrönt wurde, sondern auch ein wirklicher Überraschungserfolg war.

Ein großartiger Film, der Richter zudem zu Vernissagen begleitet, zu Kuratorengesprächen – und in dem er irgendwann sogar seine Kinderfotos herausholt, von seiner Flucht aus der DDR erzählt – und von seinen Inspirationsquellen.

Gerhard Richter Painting, arte, 17.4., 21.45 Uhr und 2.5., 2.25 Uhr

Abb. oben: WDR / © zero one film/Corinna Belz

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