Lasst uns über Geld sprechen! Wir stellen Kreative und ihre finanzielle Situation in anonymen Porträts vor. Heute: Freier Grafikdesigner und Illustrator, 36, Kleinstadt in Ostdeutschland.
Über Geld zu sprechen ist immer noch verpönt. Dabei ist es so wichtig, um die eigene Leistung monetär besser einschätzen zu können – das gilt für Freelancer:innen genauso wie für Angestellte. Wir stellen euch deshalb ab sofort in unregelmäßigen Abständen Kreative und ihre finanzielle Situation in anonymen Porträts vor. Für mehr Transparenz bei Gehältern und Honoraren!
Werdegang
Ich komme aus einem kleinen Ort in Thüringen und habe dort mit 18 eine wirklich haarsträubende Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten gemacht, die mir aber immerhin das Gestaltungshandwerkszeug näherbrachte. Danach kamen Praktika und kleine Jobs in provinziellen Agenturen und Druckstuben.
Erst mein eher zufälliger Einstieg in die Musikbranche hat mir gezeigt, wo es für mich als Gestalter hingehen sollte: Ich habe als Freelancer Plattencover, Tourposter und Merchandise für Punk- und Hip-Hop-Acts gestaltet und viel für Labels und Clubs gearbeitet. Zusammen mit einer kleinen Musikkarriere hat mich das ganz gut über Wasser gehalten.
Irgendwann bin ich raus aus der Musik und wollte mich nur noch auf Grafik und Illustration konzentrieren. Deshalb habe ich mich zu einem Studium der Visuellen Kommunikation entschieden, um neue Impulse zu bekommen und nicht zu stagnieren – neben dem Vollzeitjob als Freelancer. Inzwischen versorge ich hauptsächlich Auftraggeber aus der Kultur-, Musik- und Unterhaltungsbranche mit visuellen Identitäten, Kampagnen oder Illustrationen. Zusammen mit meiner Partnerin und meinem dreijährigen Sohn lebe ich in einer kleinen Studentenstadt im Osten.