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Kontrastreiche Erklärfilme

Für ihre Bachelor­arbeit hat Ulrike Käcker ein digitales Ausstellungskonzept entwickelt, das erklärt, wie der Emissionshandel funktioniert. Anstelle von grauen Industrieanlagen und lang­weiligen Infografiken setzt die Designerin auf einen kontrastreichen Illustrationsstil und Animationen.

 

Münster School of Design. Viele Unternehmen, die CO₂ ausstoßen, erwerben ihre »Verschmutzungs­rechte« über Zertifikate. Der Emissionshandel gilt als wichtiger Hebel zum Erreichen der Klimaschutz­ziele – und ist gleichzeitig ein sehr komplexer Vorgang, der vielen nicht geläufig ist. Für ihre Bachelor­arbeit im Studienschwerpunkt Mediendesign hat Ulrike Käcker ein Ausstellungskonzept entwickelt, das mithilfe animierter Videosequenzen erklärt, wie der Emissionshandel funktioniert und weshalb wir überhaupt konkrete Vorgaben für effektiven Klima­schutz brauchen. Je nach Interesse lassen sich so an einem interaktiven Bildschirm entsprechende Infor­mationen abrufen, unter anderem zur Geschichte des Konzepts oder dazu, wie und wo der Emissionshandel in der Praxis umgesetzt wird, aber auch eine kritische Auseinandersetzung mit diesem System. Ulrike Käcker hat die Anwendung so konzipiert, dass sie auf kleinem Raum realisierbar ist und als Station einer größeren Ausstellung funktioniert, in diesem konkreten Fall in der Sonderschau »Klima« im Natur­kundemuseum Münster ab Sommer 2022.

Wie Emissionshandel funktioniert, erklärt Ulrike Käcker mit kurzen Anima­tionen. Das komplexe Thema hat sie dazu in mehrere Kapitel aufgeteilt, die sich an einem interaktiven Bildschirm auswählen lassen.

Infografik: Genug von grauen Industrieanlagen

Die passende visuelle Umsetzung für ein solch abstraktes Thema zu finden, stellte eine Herausforderung dar. Vor allem, weil Ulrike Käcker fand, dass es bereits genug Bilder von langweiligen grauen Industrieanlagen gibt. Sie wollte es anders machen: Ihre Illustrationen werden von einer kontrastreichen Farbpalette aus Blau- und Rottönen sowie Gelb zusammengehalten, die es ihr ermöglichte, alles darzustellen, was sie brauchte. Die Motive hat sie vorwiegend in Illustrator gestaltet, in Photoshop texturiert und anschließend in After Effects animiert. Einige der Frame-by-Frame-Animationen entstanden komplett in Photoshop, und auch Blender kam begrenzt zum Einsatz.

Eine für sie wichtige Erkenntnis aus dem Design­prozess betrifft das Verhältnis von Reduktion und benötigter Information: »Ich habe realisiert, dass die Animation nicht immer exakt dem Text entsprechen muss, sondern oft eine etwas freiere Interpretation sein kann. Wo wäre denn auch der Mehrwert, wenn Animation und Text in ihrer Aussage deckungs­gleich wären?« – eine gelungene Balance, für die sie mit einer Auszeichnung als beste Bachelorarbeit ­ihres Semesters belohnt wurde. 

Anstelle von grauen Industrieanlagen und lang­weiligen Infografiken setzt die Designerin auf einen kontrastreichen Illustrationsstil und Animationen. Ihre Erklärungen zu »Was ist eigentlich Emissionshandel?« (obere Reihe) und »Wozu brauchen wir den Emissionshandel?« (untere Reihe) hat sie verständlich und vor allem visuell spannend aufbereitet – zu sehen in einem kurzen Anwendungsbeispiel mit weiteren Kapiteln unter https://is.gd/emissionshandel

Ulrike Käcker arbeitet freiberuflich in den Bereichen Illustration, Animation und Kommunikationsdesign und würde gerne mal in ein größeres Animationsstudio hineinschnuppern. Spannend findet sie, wie sich Illustration, 2D-Animation und 3D miteinander kombinieren lassen

Ulrike Käckers digitale Anwendung lässt sich auf kleinstem Raum realisieren und funktioniert als interaktive Info-Station in einer größeren Ausstellung
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Animation ist unverzichtbarer Teil des Designalltags

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