Kultur-Websites made in .de .at .ch
Die visuell spannendsten Webprojekte scheinen gerade im Auftrag von Kunst- und Kultureinrichtungen zu entstehen. In PAGE 06.2021 zeigen wir Neues aus der DACH-Region und spüren dem Kryptokunst-Boom nach.
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Dem Audio-only-Hype rund um Apps wie Clubhouse, Stereo & Co zum Trotz: Wir zoomen und skypen, was das Zeug hält. Und das obwohl laut der von der Peter Schmidt Group durchgeführten Studie »Better Brands 2021« ja zumindest in Deutschland 73 Prozent der Menschen Nachhaltigkeit für ein extrem wichtiges Thema halten. Nun, offensichtlich hat sich noch nicht herumgesprochen, dass sich der CO2-Ausstoß schnell vervielfacht, wenn wir beim Webcall die Kamera anschalten: Sollte sich der Digitalisierungsschub bis Ende des Jahres weiter so fortsetzen, wird einer US-Untersuchung zufolge allein die gesteigerte Internetnutzung einen Wald in der Größe von halb Deutschland für die Kompensation der Emissionen benötigen. Wäre da nicht längst eine Kampagne zur Bewusstseins- und Verhaltensänderung angezeigt? So ganz ohne moralischen Druck?
Richtig, ein bisschen mehr Unvernunft und Bedenkenlosigkeit täten vielleicht auch mal wieder ganz gut. »Knallige Farben und laute, lustige Werbung passen gut zu Sustainability«, resümiert denn auch Lukas Cottrell von der Peter Schmidt Group und weist zugleich auf eine deutliche Veränderung der Markenarbeit hin: weg vom reinen Brand Management hin zum Markenaktivismus. Auch für die Agentur WRDW (Wir retten die Welt), um nur ein weiteres Beispiel zu nennen, ist gute Kommunikation für eine bessere Welt nicht belehrend, sondern berührend, begeisternd und befähigend. Das dürfe dann auch mal knallen oder zum Lachen bringen. Und ja, selbstverständlich verfügt WRDW über ein Manifest, das offenbar auch in eigener Sache zu einer absolut simplen, energiearmen Website führte.
Es geht immer um eine ganzheitliche Sicht, um ökologische, ökonomische und soziale Aspekte. Entsprechend gilt es, die Balance zwischen unmittelbarem Klimaschutz und langfristiger gesellschaftlicher Veränderung stets neu auszuloten. Und damit auch die Chancen, die der digitale Raum jenseits von Alltagsvernunft und faktenbasierter Evidenz bietet. Darum sondieren wir diesmal nicht nur nachhaltige Agenturen, sondern auch den Kryptokunst-Boom und Webdesigner:innen, die für den Kulturbetrieb neue Wege beschreiten und dabei ihrem künstlerischem Anspruch schon mal auch freien Lauf lassen. Ja, Kunst muss nichts, außer sich treu bleiben, sie soll bilden, nicht erziehen. Aber das ist schon wieder ein ganz anderes Thema, über das wir uns eventuell ja auch mal auf Clubhouse unterhalten können.
Extra im Heft! Dieser Ausgabe liegt das 28-seitige Booklet »Agentursoftware für die Kommunikations- & Designbranche« bei.
English version
Despite the audio-only hype surrounding apps like Clubhouse, Stereo and others: We are on Zoom and Skype like there’s no tomorrow. Notwithstanding that, at least in Germany, 73 percent of the population regard sustainability as a very important topic, according to the »Better Brands 2021« study which was conducted by Peter Schmidt Group. Well, apparently it hasn’t become public knowledge yet that CO2 emissions add up fast when we switch on our webcam for a video call. If the digitization trend continues unchangingly until the end of the year, it would take a new forest half the size of Germany to offset the emissions of the increased internet use alone. Sounds like it might be time for a campaign to raise awareness and change behavior? One that leaves moral pressure aside?
Right, a little bit of irrationality and promptness wouldn’t hurt either by now. “Flashy colors and loud, funny advertising go well with sustainability,” Lukas Cottrell at Peter Schmidt Group resumes and points out a distinct change in working with brands: away from mere brand management towards brand activism. The agency WRDW (Wir retten die Welt – We Are Saving the World), to name just one other example, agrees that communication for a better world is not instructive but touching, inspiring, and enabling. It’s welcome to pop and make people laugh, too, according to WRDW. And yes, of course, the agency has a manifest that evidently lead to a simple, low emission website of its own.
The focus is always on a holistic vision, on ecolo- gical, economical and social aspects. Consequently, it’s necessary to constantly re-examine the balance between immediate climate protection and long-term change in society. And with it the opportunities the digital space has to offer, next to everyday reason and fact-based evidence. Which is why in this issue, we do not only review sustainable agencies but also the crypto art boom and web designers who strike new paths for the cultural industry, while giving free reign to their artistic aspirations. Yes, art doesn’t have to be anything besides true to itself, it’s supposed to educate, not parent. But that’s a whole other topic that we could discuss on Clubhouse one day.
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