Was lässt sich gegen den ansteigenden Hass in der digitalen Kommunikation tun? Nina Heyen-Roloff entschied sich für einen ironischen Kommentar in Form einer Zeitung.
Fachhochschule Potsdam. Hassen, ganz hässlich hassen – gerade im digitalen Raum zeigt sich diese dunkle Seite des Menschen besonders deutlich. Um ihr entgegenzutreten, setzte sich Nina Heyen-Roloff in ihrer Bachelorarbeit »Ich hab Hass« im Fach Kommunikationsdesign mit dem Phänomen Hate Speech auseinander – und fand dies auf verstörende Art spannend. Zunächst erforschte sie die verschiedenen Arten von Hass und dessen Ursprünge und beobachtete die Diskussionen in Social Media und auf Medien-Websites. Dabei stellte sie fest: »Die Sprache im Netz wird vulgärer, skrupelloser und gefährlicher. Infolge der Corona-Pandemie hat sich das Geschehen laut einer Studie sogar noch verschlimmert.« Sie bezieht sich dabei auf eine Erhebung der Verbraucherplattform Reklamation.com zur Auswirkung von Corona auf den Ton von Reklamationen, Beschwerden und Bewertungen im deutschsprachigen Internet.
Was aber lässt sich gegen den ansteigenden Hass in der digitalen Kommunikation tun? Nina Heyen-Roloff entschied sich für einen ironischen Kommentar in Form einer Zeitung. Informativ, aber unterhaltsam – etwa mit dem doppelseitigen »Rätselhass« für die ganze Familie oder einer sarkastischen »How-to-Hass«-Anleitung. Hier gibt sie Tipps, wie man seinen Hassbotschaften am besten Ausdruck verleiht, etwa indem man ausschließlich Großbuchstaben verwendet und sie mit zahllosen Ausrufezeichen versieht. Schimpfwörter dürfen natürlich auch nicht fehlen, und Falschschreibung ist ebenfalls ein wichtiges Stilmittel der Hasssprache.
Für das Titelblatt wählte sie eine Schrift in 3D-Optik und die gebrochene Fenwick Woodtype, dazu eine ihrer plakativen Collagen, mit denen sie auch den bunten, kontrastreichen Innenteil ihrer 35 mal 51 Zentimeter großen, 20-seitigen Publikation gestaltete. Unter www.heynina.de kann man für etwa 4 Euro inklusive Versandkosten ein Exemplar der beim Newspaper Club gedruckten Zeitung bestellen.
Mit ihrer gestalterischen Arbeit möchte Nina Heyen-Roloff einen Beitrag zu einer besseren, demokratischen Welt leisten Instagram: @heynina.rolf