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Hippie oder Nerd?

1995 gab Steve Jobs ein spannendes Interview. Heute kommt es ins Kino!

1995 gab Steve Jobs ein spannendes Interview. Heute kommt es ins Kino!


Klar hat er den schwarzen Rollkragen an – und klar ist er so fokussiert, so prägnant und auch etwas arrogant, wie man Steve Jobs kannte. Aber man sieht ihn genauso gestikulierend und lachend, verschmitzt und mit einer Liebe für Anekdoten, die er schmissig und mit Pokerface erzählt.

17 Jahre lang war das Band einer Fernsehserie, die Bob Cringley über die Entwicklung des PC drehte, verschollen. Im letzten Jahr tauchte es in einer Garage wieder auf, wurde restauriert – und denkt man an die fast hysterischen Trauerbekundungen zu Steve Jobs Tod, muss der Film ein großer Kinoerfolg werden.

Nie zuvor war das Interview in voller Länge zu sehen – und, obwohl nur gesprochen wird, ist es reichlich spannend. Steve Jobs erzählt, wie er mit 11 Jahren begann, sich für Computer zu interessieren als er einen realen im NASA Research Center sah und erfuhr, wie ein Computer deine Idee nimmt und sie zu einem Resultat führt, wie er schon mit 12 Jahren begann an einem Frequenzzähler zu basteln und wie er Steve Wozniak kennenlernte, den ersten, der mehr von Computern verstand als er selbst. Sie bauten eine blue box, mit der man umsonst telefonieren konnte und riefen unter dem Namen Henry Kissinger im Vatikan an und baten den Papst zu sprechen … Steve Jobs aber blickt auf in die Zukunft, erklärt, warum Microsoft wie McDonalds sei – und warum Apple dem Untergang geweiht ist.

Niemand ahnte, dass er NeXT 18 Monate später an Apple verkaufen und zurückkehren würde. Aber schon im Interview beweist er nicht nur, was für ein technisch denkender und waghalsiger Mensch er war, sondern auch, was für ein geschäftstüchtiger – und visionärer.

»Bist du ein Hippie oder ein Nerd?«, fragt ihn Bob Cringley zum Schluss und Steve Jobs antwortet lachend und bestimmt.

Steve Jobs – The Lost Interview, ab heute in den Kinos.

Produkt: PAGE 07.2020
PAGE 07.2020
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