Einige Fehler hätte man sich im Rückblick doch lieber gespart. Wir haben Kreative gefragt, welche Tipps sie ihrem jüngeren Ich geben würden.
Linda Moers
31, Texterin und Redakteurin bei hw.design, München
Mit 20 . . . dass es kein Richtig und Falsch gibt und Gegenwind etwas sehr Positives ist – nämlich ein Zeichen dafür, dass du mit deiner Idee oder einem Gedanken ein Terrain betreten hast, wo vorher vielleicht noch niemand war. Das ist einer der spannendsten Orte der Welt. Wer hier weitergeht, wird viel mehr vom Leben sehen und verstehen.
. . . dass alle Leute mit ihrem »Entspann dich« recht behalten werden. Es gibt immer den nächsten Tag, Rosinen sind gar nicht so schlimm, alles wird gut, und die Welt dreht sich weiter, und weiter, und weiter.
. . . dass Scheitern schön ist. Ich habe die Kraft des Scheiterns erst verstanden, als im Studium ein für uns bedeutender Designer aus London zu Besuch war und statt großer Arbeiten nur Projekte zeigte, die er vor die Wand gefahren hat. Mehr vom Scheitern erzählen, sich sogar darauf freuen – damit hätte ich gerne früher begonnen, zum einen für das stets bessere Ergebnis und wenigstens für die immer bessere Geschichte.
. . . dass ich dem Leben vertrauen kann. Ich bin immer am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, im richtigen Moment. Es gibt nichts anderes. Es ist, wie es ist. Und am Ende ergibt all das auch noch Sinn. Beruhigend.