Einige Fehler hätte man sich im Rückblick doch lieber gespart. Wir haben Kreative gefragt, welche Tipps sie ihrem jüngeren Ich geben würden.
Carolin Rauen
36, freie Designerin in Hamburg
Mit 20 . . . dass man sich umschauen muss: Je mehr du gesehen hast, des-to differenzierter kannst du wahrnehmen.
. . . dass man herausfinden muss, was man gerne macht: Mach das. Hab keine Angst. Dann machst du’s auch gut.
. . . dass man eine eigene Haltung finden muss: Fühl dich wohl damit. Das ist wichtiger, als fremden Manifesten nachzueifern.
. . . dass man entspannt bleiben muss: Jedes Projekt ist nur die Vorbereitung für das nächste.
Mit 30 . . . dass mehr Erfahrung mehr Sicherheit bedeutet. Aber glücklicherweise keine Routine.
. . . dass selbstständig arbeiten auch Team-work ist. Nur eben in wechselnden Teams.
. . . dass es ohne unnötige Sorgen einfach besser geht.
. . . dass der Bauch recht hat.
Chris Campe
39, Handlettering-Expertin und Autorin, Hamburg
Mit 20 . . . dass ich nicht alle vermeintlichen Chancen nutzen muss. Dass ich mehr verlangen kann. Dass ich vom Leben erwarten kann, sich an mich anzupassen, und nicht umgekehrt. Zwischen 20 und 30 habe ich im Studium häufig Dinge getan, auf die ich eigentlich keine Lust hatte, und bei Jobs mit Leuten gearbeitet, zu denen ich kein gutes Gefühl empfand. Immer mit dem Antrieb: »Ich mach das jetzt, wer weiß, wozu das später mal gut ist!«
Mit Anfang 30 brachten ein paar gesundheitliche Probleme endlich die Erkenntnis: »Du hast hier echt nicht ewig Zeit!« Seitdem bin ich entschlossener in meinem Streben, der Welt die Dinge hinzuzufügen, die ihr fehlen. »Hör auf dein Bauchgefühl!« ist jetzt meine oberste Regel: Wenn du prompt kein gutes Gefühl bei einem Auftrag hast und die Kommunikation nicht passt – lass es sein. Geh stattdessen den Ideen nach, bei denen du denkst: »Boah, das wär doch so cool!« And the rest will follow.
Ich liebe diese Reihe!
Vielen Dank für den ganzen Input.