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ZEITmagazin-Website von Erik Spiekermann

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rik Spiekermann gestaltete das neue Portal des ZEITmagazins. Wir haben den Chefredakteuren Christoph Amend und Jochen Wegner Fragen zum Konzept gestellt …

 

Klar, bildgewaltig und mit hübschen Details wie Headlines, die über einen Farbblock zu Artikeln führen: Erik Spiekermann und seine Agentur Edenspiekermann geben der neuen Website des ZEITmagazins einen eigenen und »magazinigen« Look – und bereiten »Longforms« eine Web-Bühne, auf der sich Texte, Videos und Galerien ganz unangestrengt miteinander verweben.

 

Die Zeit erfindet sich seit einiger Zeit neu, mit Modesymposien, in Kino-Spots und wurde jüngst mit den Hamburg-Seiten sogar regional – und das alles mit beeindruckendem Erfolg. Jetzt wurde der Online-Auftritt des ZEITmagazins relauncht. Welche sind die hauptsächlichen Anforderungen, die an die Website gestellt wurden?

Christoph Amend (ZEITmagazin): Das ZEITmagazin ist die emotionale Seite der ZEIT, und das wird auch die Rolle von ZEITmagazin Online für ZEIT Online sein. Von gesellschaftspolitischen Themen bis zur Unterhaltung, von Kunst bis Mode, von Wissenschaft bis Essen und Trinken: unser Spektrum ist breit, aber allen unseren Geschichten ist der emotionale Zugang gemein, und das ab sofort tagesaktuell. Unsere beliebte Kolumne Gesellschaftskritik aus dem Magazin etwa wird künftig jeden Tag aktuell geschrieben. Der wunderbare Kollege Oliver Voß aus dem Korrektorat der ZEIT wird eine Rechtschreibkolumne zum Mitraten schreiben. Und Harald Martenstein hat für die Startphase ein besonderes Format entwickelt: Er wird Kommentare kommentieren.

Jochen Wegner (ZEITonline): Hinzu kommen zahlreiche neue, regelmäßige Formate zu Genuss, Partnerschaft oder Stil. Im Kern aber steht aufwändig gestalteter Magazinjournalismus. Longforms wie Carolin Emckes Report über Flüchtlinge in Deutschland oder unser Porträt des Schaubühnen-Ensembles in Paris können wir dank unseres erweiterten Content Management Systems nun regelmäßig produzieren, ohne dass wir Entwickler dafür behelligen müssen.

Amend: Eine weitere Besonderheit: Wir haben eine exklusive Online-Partnerschaft für Deutschland mit der Fotoagentur Magnum vereinbart. Wir haben Zugang zu ihrem großartigen Archiv mit den Arbeiten der weltweit besten Fotografen.

Bisher ist die Website des ZEITmagazins ja an die der ZEIT angelehnt. Wird sie sich jetzt emanzipieren, ihre Eigenständigkeit betonen?

Wegner: Das Design ist ausgesprochen eigenständig und geht in eine für uns neue Richtung. Wir wollen deutlich machen, dass sich der Journalismus bei zeitmagazin.de von jenem bei zeit.de unterscheidet. Die Zeit Online-Leser erwarten eher Weltpolitik und einordnenden Journalismus einer bestimmten Art. Durch das ZEITmagazin Online schaffen wir gleichsam als Antithese eine Magazinwelt, die auch einmal mit einer gewissen Distanz Vermischtes behandeln kann, ohne dass es unsere Leser irritiert. Das Print-Magazin hat das sehr gut vorgemacht.

Oder wird die Website des ZEITmagazins, das sich zuletzt z. B. bei Geschichten über Ai Wei Wei stark mit dem Kunstmagazin Weltkunst verlinkt hat, das visuell auch auf der Website weiterführen?

Amend: Durch die vollkommen neue Gestaltung der Seite können wir die Opulenz, die ZEITmagazin-Leser aus dem Heft und aus der App-Version kennen, auch im Netz voll ausspielen, natürlich mit großen Bildstrecken wie etwa bei der Arbeit von Ai Wei Wei von vor einigen Wochen, aber auch mit Bewegtbildproduktionen. Und natürlich arbeiten die Redaktionen von ZEITmagazin und WELTKUNST auch daran, solche besonderen Kooperationen fortzusetzen.

Wer hat sie gestaltet?

Wegner: Wir haben lange nach einem Partner gesucht, der nicht nur exzellent gestalten, sondern auch programmieren kann und unsere agile Arbeitsweise versteht. Wir haben ihn dann schließlich in rik Spiekermann und seiner Agentur denspiekermann gefunden – 20 Fußminuten vom Berliner Newsroom entfernt.

Wie verhält die Website sich auf mobilen Geräten? 

Wegner: ZEITmagazin Online ist responsiv – es gibt nur einen Code, der sich beliebigen Geräten perfekt anpasst. Die größte Herausforderung dabei war neben dem adaptiven Design die Auslieferung der passenden Anzeigenformate. Das hat einige Workshops mit unseren Vermarktern gekostet. Meines Wissens sind wir das erste reichweitenstarke Medium mit klassischer Anzeigenvermarktung in Deutschland, das ein solches Projekt realisiert hat.

Wie wurde die Website programmiert?

Wegner: In einem gemeinsamen agilen Prozess mit unserer Agentur. Alle zwei Wochen trafen wir uns zur Demo und zur Abstimmung, was in den nächsten zwei Wochen geschehen soll. Pflichten- und Lastenhefte gab es nicht. Das hat erstaunlich reibungslos funktioniert.

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Bild: ZEIT Magazin
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