Viele Werkschauen konnten wegen der Pandemie nur online stattfinden. Wenige waren so schön wie diese von der Hochschule Rhein Main.
Weil echte Werkschauen vor Ort derzeit unmöglich sind, setzen viele Hochschulen auf virtuelle Alternativen. Was der Masterstudiengang Crossmedia Spaces und der Bachelorstudiengang Kommunikationsdesign der Hochschule RheinMain auf die Beine gestellt haben, ist allerdings besonders bemerkenswert. »Als die Pandemie publik wurde, sind uns gewissermaßen die Wände davongeflogen, die sonst die vielen Werke, Informationstafeln und Bildschirme trugen«, schreibt Professor Theo Steiner im Vorwort des Ausstellungskatalogs. Entsprechend trägt die Schau den Titel »Off the Wall« und steht ganz im Zeichen eines »Surrealismus 4.0«.
Mithilfe der 3D-Plattform Sketchfab schuf das interdisziplinäre Team sieben virtuelle Themenräume, in denen man sich nach Belieben bewegen kann – am stationären Desktop, mobil oder mit VR-Brille. Es braucht etwas Übung, bis man flüssig durch die surrealen Raumwelten navigiert, doch dann lassen sich faszinierende Themenwelten erkunden, wie »Kommunikativ« – dunkelblau mit Säulengängen und gemusterten Fliesen – oder »Gesellschaftlich« – korallenrot und in einem bungalowähnlichen Flachbau. Die mit Ziffern markierten Arbeiten der Studierenden hängen mal an den Wänden, mal schweben sie frei im Raum. Klickt man auf »Mehr zum Projekt«, gelangt man auf eine Microsite jenseits der virtuellen Welt und kann sich die Arbeiten genauer ansehen.
An dem Projekt waren verschiedene Kurse und Seminare aus den beiden Studiengängen beteiligt. Für die Konzeption, Gestaltung und Entwicklung des virtuellen Museums waren maßgeblich folgende Studierende verantwortlich: Tim Siegert, Thamara Adler, Ivo Mandov, Jannis Kreft, Anne Schymura, Kevin Brill, Sophia Kemmler, Laura Schimmelpfennig, Florian Vieregg und Victoria Savor. Dank eines Ganzjahresvertrags mit Sketchfab ist die Werkschau des Sommersemesters 2020 weiterhin zugänglich. Unbedingt reinschauen!
Tim Siegert (links) und Ivo Mandov aus dem Studiengang Crossmedia Spaces waren maßgeblich für die Designentwicklung verantwortlich