Die Gründe, warum ein bestimmtes Design sich durchsetzt, sind oft komplexer, als es auf den ersten Blick aussieht.
Eine Frage, die die Gesellschaft für Designgeschichte auf ihrer nächsten Jahrestagung beschäftigen wird und für die sie zu Beiträgen einlädt. Vielleicht sind die Gründe für Designentscheidungen aus einem gewissen zeitlichen Abstand sogar besser erkennbar, als in dem Augenblick, wo die Auswahl fällt …
Warum Gestaltung einen bestimmten Weg nimmt, hat nämlich keineswegs nur ästhetische oder praktisch-funktionale Gründe, oft spielen auch die technischen, wirtschaftlichen, juristischen, politischen, ökologischen und natürlich modischen Gegebenheiten der jeweiligen Zeit eine Rolle – mal bewusst, mal aus der damaligen Perspektive der Beteiligten unbewusst.
Solche Prozesse sollen in Themenbeiträgen im Juni 2020 auf der Jahrestagung beleuchtet werden, ob bei der Gestaltung von Produkten, Gebäuden oder medialen Werken.
Making-of-Designgeschichte
Die Gesellschaft für Designgeschichte, zu deren prominenten Mitgliedern unter anderem Die Neue Sammlung, das Bauhaus-Archiv Berlin oder aus dem Kommunikationsbereich Erik Spiekerman, Franziska Morlok, Cornelia Lund, Jay Rutherford, René Spitz, Christoph Stoll oder Andreas Koop gehören, veranstaltet die Tagung am 5. und 6. Juni im wunderbaren Textil- und Industriemuseum in der ehemaligen Kammgarnspinnerei in Augsburg.
Gefragt sind historische Beiträge, aber auch Berichte von Zeugen, die bis in die 1990er Jahre an Entwurfsprozessen beteiligt waren. Ein bis zu 400 Wörter langes Abstract sowie eine Kurzbiografie müssen bis 19. Januar vorliegen. Hier ist alles Weitere zum Call for Papers zu erfahren.
Auf dem Bild zu sehen: mit Projektionen bespielbare Figurine, Teil der Ausstellungsgestaltung von Atelier Brückner fürs Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg.